Diagnostik der Leberzirrhose – einfach erklärt

Artikel aktualisiert am 15. Dezember 2022

Die Diagnostik einer Leberzirrhose bedient sich verschiedener Techniken und Verfahren. „Diagnostik der Leberzirrhose – einfach erklärt“ macht die Untersuchungen, die zur Sicherung einer Leberzirrhose und ihrer Komplikationen erforderlich sind, verständlich.


Vorgeschichte

Die Vorgeschichte (Anamnese) ist oft sehr aussagekräftig. Von Interesse sind Angaben über

→ Zu den verschiedenen Ursachen einer Leberzirrhose siehe hier.


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Ablauf der Untersuchungen

Prall mit Aszites gefüllter Bauch. Nabenbruch. Erkennbare Venengeflechte als Zeichen eines ausgeprägten Umwegskreislaufs.
  • Die klinische Untersuchung: Vielfach lässt sich der Verdacht auf eine Leberzirrhose bereits durch eine klinische Untersuchung erheben. Der Arzt tastet nach der Leber und sucht nach Leberhautzeichen, Umwegskreisläufen des Bluts auf der Bauchhaut und Zeichen für Bauchwasser (Aszites).
  • Sonographie der Leber: Genauere Hinweise ermöglicht eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Leber nach ihrer Form, Struktur und nach Umwegskreisläufen (Stau des Bluts im Pfortaderkreislauf und Erweiterung von Blutgefäßen, die um die verhärtete Leber herumführen) untersucht wird. Sie kann gleichzeitig aufzeigen, ob eine Herdbildung in der Leber (Lebertumor) erkennbar ist, denn die Leberzirrhose stellt ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs dar. Gelegentlich sind weitere bildgebende Verfahren erforderlich, wie eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie  MRT oder eine MRCP).
  • Die Laborwerte der Leber: Leberwerte sagen etwas über die Intaktheit und Leistungsfähigkeit der Leber aus und darüber, ob sich Krebs in ihr entwickelt:
  • Leberhistologie: Die Gewinnung einer Gewebeprobe durch Leberpunktion ist nicht immer erforderlich, wird aber bei bestimmten Fragestellungen empfohlen,
    • wenn eine andere Krankheit mit ähnlicher Symptomatik schwierig abzugrenzen ist. Dies kann beispielsweise bei einer akuten Fettleberhepatitis (dem Zieve-Syndrom) der Fall sein.
    • wenn die Ursache geklärt werden muss. Siehe auch unter Leberhistologie.
  • Leberspiegelung: Eine direkte Besichtigung der Leber durch Laparoskopie bzw. Minilaparoskopie ist dann sinnvoll, wenn Veränderungen in der Leber unregelmäßig und nicht homogen verteilt sind. Diese Methoden werden im Gegensatz zu früheren Jahren nur noch selten durchgeführt, sind aber weiterhin von hoher Aussagekraft, und sie ermöglichen eine gezielte Probenentnahme (Leberpunktion) z. B. eines kleinen krebsverdächtigen Herdes (hepatozelluläres Karzinom).

Schweregrad der Leberzirrhose

Die Leberzirrhose entwickelt sich kontinuierlich aus einer Leberfibrose. Das „Staging“ informiert über den Grad der erreichten Funktionseinschränkungen, das „Grading“ über die Geschwindigkeit der ablaufenden Vernarbungsprozesse.

Stadium der Zirrhose

Die Child-Pugh-Klassifikation teilt die Leberzirrhose nach ihrem Schweregrad ein (siehe hier). Sie berücksichtigt Informationen zur Blutgerinnung (Werte erniedrigt), die Albuminkonzentration im Blut (erniedrigt), eine Aszitesbildung und die Hirnleistung (Tests auf hepatische Enzephalopathie).

Aktivität der Zirrhose

Um die Prognose einer Zirrhose zu charakterisieren, sind Informationen zur Geschwindigkeit des narbigen Umbaus erforderlich. Die Umbaugeschwindigkeit lässt sich aus der Aktivität der Grunderkrankung ablesen und beinhaltet Laborwerte (TransaminasenEntzündungsparameter) und meist auch das histologische Bild mit den dort erkennbaren Entzündungs- und Umbauzeichen.


Lesen Sie weiter: Schweregrad der Leberzirrhose


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Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).