Die Sonographie der Milz ist eine wertvolle diagnostische Methode zur Klärung von Erkrankungen der Milz, der Leber, des Knochenmarks und des lymphatischen Systems. Sie klärt mit nichtinvasiver Methodik Größe und Form des Organs sowie die Blutversorgung und Einbindung in den Pfortaderkreislauf.

Normale Größe


Längsausdehnung 11 cm, Tiefendurchmesser bis 5 cm.

Vergrößerung

Die Milz ist vergrößert bei einem Pfortaderhochdruck (portale Hypertension), und auch bei systemischen und lymphatischen Erkrankungen.

Eine Erweiterung der Milzvene bei einer Splenomegalie kann zwei Gründe haben:

  • ein Blutstau vor der Leber, z. B. bei einer Leberzirrhose, ausgeprägten Rechtsherzinsuffizienz oder Pfortaderthrombose,
  • eine vermehrte Milzdurchblutung (Hyperperfusion), z. B. bei einem entzündlichen oder tumorösen Prozess.

Befunde

Normale Milz

Normal große Milz; Schnitt durch den Milzhilus mit den zu- und abführenden Blutgefäßen. Die Milzkuppel ist wegen der Luftüberlagerung der Lunge selbst bei maximale Inspiration nicht vollständig einsehbar.
Die Geschwindigkeit des Blutflusses in der Milzvene, gemessen durch Duplexsonographie in der Nähe des Milzhilus zeigt eine normale Größe und Atemundulation.

Splenomegalie

Erhebliche Vergrößerung der Milz. Der untere Milzpol überragt die linke Niere deutlich. Zusammen mit einer unauffälligen Leber und einem auffälligen Blutbild ist die Indikation zu einer weiteren hämatologischen Abklärung gegeben: beispielsweise Lymphomkrankheit, Osteomyelofibrose?
Splenomegalie bei einer Leberzirrhose. Die Blutstauung vor der Leber (portale Hypertension) hat zu einer Aufweitung der Venen bis tief in die Milz hinein geführt (Nachweis durch Farbduplex).

Leberzirrhose

Milzinfarkt

Ein keilförmiger Bezirk verminderter Strukturdichte weist auf einen Milzinfarkt hin. Hier löst sich das Gewebe auf.

In diesem Fall führten plötzlich auftretende, atemabhängige Schmerzen unter dem linken lateralen Rippenbogen zum Arzt.

Milzabszess

Ein rundlicher, strukturarmer Bezirk in der Milz kann auf einen Abszess hinweisen.

In diesem Fall haben sich in der linken Flanke allmählich zunehmende Schmerzen entwickelt, die später atemabhängig wurden. Die Atemabhängigkeit deutet auf eine fibrinöse Ausschwitzung auf der Milzoberfläche hin (Perisplenitis).

→ Abszess


→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues und Interessantes!
→ Verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO – mit Lexikonfunktion.


Verweise