Allgemeines


Asthma leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet Atemnot. Es gibt verschiedene Ursachen für Asthma im Sinne von Atemnot:

  • eine Lungenkrankheit („Bronchialasthma“),
  • eine Herzkrankheit („Herzasthma“),
  • Atemnot bei Blutarmut (Anämie),
  • Atemnot bei neurologischen und psychogenen Ursache, inklusive psychogener Hyperventilation.

Im praktischen Alltag wird Asthma in der Regel im Sinne von Asthma bronchiale, aber auch oft im Sinne von „Herzasthma“ verwendet. (1)Int Forum Allergy Rhinol. 2015 Sep;5 Suppl 1:S2-6. DOI: 10.1002/alr.21609. PMID: 26335832.

In den meisten Fällen liegt eine Übererregbarkeit der Muskulatur des Bronchialsystems vor. Sie ist für viele Ursachen gemeinsam und wirkt besonders beim Bronchialasthma als Ursache der Atemnot. (2)Lancet. 2008 Sep 20; 372(9643):1058-64

→ Zum Bronchialasthma siehe hier.
→ Zu Atemnot und ihren Ursachen siehe hier.

Asthma bronchiale

Bronchialasthma ist eine entzündliche Erkrankung des Bronchialsystems mit überwiegender Spastik (Atemwegsverkrampfung). Es wird nach Art der Auslösung weiter unterschieden:

  • Extrinsic Asthma: es wird durch Allergene (z. B. Blütenstäube) von außen (extrinsic) ausgelöst. Eine Eosinophilie und ein erhöhter IgE-Spiegel können die Diagnose festigen. Ein RAST-Test kann die verantwortlichen Allergene identifizieren.
  • Intrinsic Asthma: es beruht auf einer von innen heraus (intrinsic) erhöhten Reizbarkeit des Atemwegssystems und kann durch verschiedene Reize (wie Rauch und Feinstaub) ausgelöst werden. Eine chronische Nasennebenhölenentzündung (Sinusitis) und eine Refluxkrankheit können ursächlich eine Rolle spielen.

Beim Bronchialasthma spielen eine Schwellung und spastische Verengung der Atemwege und eine vermehrte Bildung von Schleim eine ausschlaggebende Rolle. Die Behandlung stützt sich auf Medikamente, die die Atemwege erweitern und die Schleimproduktion hemmen (Sympathomimetika, Anticholinergika) und beim extrinsischen Asthma zudem auch auf solche, welche die allergischen und entzündlichen Reaktionen unterdrücken (z. B. Kortikosteroide wie Budesonid, Antileukotriene wie Montelukast, gering nur Antihistaminika wie Ketotifen). (3)Saudi Pharm J. 2010 Oct;18(4):245-9. doi: 10.1016/j.jsps.2010.07.001. (4)Am J Transl Res. 2021 Jun 15;13(6):6807-6816. Die Medikation muss individuell eingestellt werden; dazu stehen für die verschiedenen medikamentösen Wirkgruppen häufig akut wirksame und lang wirkende Präparate zur Verfügung.

→ Zum Bronchialasthma siehe hier.

COPD

Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) ist eine Lungenkrankheit, die ebenfalls mit starker Atemnot einhergeht. Auch sie wird landläufig oft auch als Asthma bezeichnet. Sie entsteht bei entsprechender Veranlagung durch Luftverunreinigungen, meist durch Tabakqalm und Rauch. En entstehen chronische Entzündungsvorgänge, die über lange Zeit anhalten, zu Verkrampfungen der Atemwegsmuskulatur (Bronchialmuskulatur) und zu Schleimretention führen. Sie schädigen die Bronchialschleimhaut dauerhaft und die Wandungen verändern die Atemwege. Auf Dauer führen sie zu einer Lungenüberblähung (Lungenemphysem). Die Behandlung sollte so früh wie möglich einsetzen, um dies zu verhindern. Rauchen muss eingestellt werden.

→ Zur COPD siehe hier.

Herzasthma

Herzasthma ist eine Form der Atemnot, die durch eine Leistungsschwäche vorwiegend der linken Herzkammer (des linken Ventrikels) bedingt ist. Sie führt zu einer Stauung des Bluts in den Lungen (pulmonale Hypertonie) und vermehrter Flüssigkeitsausschwitzung aus den Blutgefäßen in das weiche Gewebe und in die Lungenbläschen (Alveolen). Bei einer schweren Linksherzinsuffizienz kommt es anfangs oft zu den klinischen Zeichen von spastischem Giemen (wie bei Bronchialasthma) und Atemnot und schließlich zu Rasselgeräuschen, die ein Lungenödem anzeigen. Herzasthma ruft Atemnot zuerst im Liegen hervor, die sich im Sitzen bessert; in fortgeschrittenen Stadien besteht die Atemnot in aufrechter Position fort; es entwickelt sich eine „Orthopnoe“. Sie ist ein Zeichen einer lebensbedrohlichen Situation und bedarf einer sofortigen intensiven Behandlung.

→ Zur Linksherzinsuffizienz siehe hier.


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Verweise

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