Leukozyten

Artikel aktualisiert am 25. Oktober 2023

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen. Sie lassen sich nach Form und Aufgaben unterteilen in Granulozyten (Bildungsort Knochenmark) und Lymphozyten (Bildungsort Knochenmark, lymphatisches Gewebe, Lymphknoten). Daneben gibt es in deutlich geringerer Zahl weitere weiße Blutkörperchen, wie Monozyten oder Plasmazellen.


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Aufgaben der Leukozyten

Im Groben erfüllen die weißen Blutkörperchen Funktionen bei der Abwehr und Bekämpfung von Krankheitserregern.

Differenzialblutbild

In einem nach Giemsa gefärbten Blutausstrich lassen sich die Leukozyten mikroskopisch differenzieren in:

Bei einer Leukämie können pathologisch geformte und deutlich vermehrte weiße Blutkörperchen bzw. deren Vorstufen gefunden werden.

→ Mehr zum Differenzialblutbild siehe hier.

Referenzbereich

Die Normgrenzen der Leukozytenwerte im Blut ändern sich mit dem Alter.

Leukozyten in 1000 pro Mikroliter:

  • Kinder 6 Jahre 5,0 – 14,5
  • Kinder 10 Jahre 4,5 – 13,5
  • Kinder 14 Jahre 4,5 – 13,0
  • Erwachsene 4,4 – 11,3

Verschiedene Labore geben gering unterschiedliche Normgrenzen an: bitte beachten!

Erhöhter Wert

Erhöhte Leukozytenwerte (Leukozytose) lassen in erster Linie an

  • eine bakterielle Infektion des Körpers

denken. Es kommen differenzialdiagnostisch jedoch auch eine Reihe anderer Ursachen in Betracht, so z. B.

Erniedigter Wert

Eine zu niedrige Leukozytenzahl wird als Leukopenie, eine stagnierende Nachproduktion der Granulozyten als Agranulozytose bezeichnet.

Erniedrigte Werte (Leukopenie) können sich ergeben durch:

  • Viruserkrankungen,
  • Pilzinfektionen,
  • einige Medikamente: sie können zu einer Leukopenie führen, insbesondere solche aus den Gruppen der Analgetika (Schmerzmittel), Antibiotika, Thyreostatika (gegen Schilddrüsenüberfunktion gerichtete Mittel), Psychopharmaka und Antikonvulsiva (gegen Krampfanfälle gerichtete Medikamente).
    • Bei einer Chemotherapie zur Krebsbehandlung kommt eine Leukopenie praktisch immer zustande.
  • Strahlentherapie: sie kann je nach Ausdehnung des Strahlenfeldes und Einbeziehung von blutbildenden Knochen zu einer Leukopenie führen.
  • eine Milzvergrößerung (Splenomegalie, z. B. im Rahmen einer Leberzirrhose): sie kann Blutzellen abfangen und so ebenfalls zu einer Leukopenie führen.

Leukozyten bei Leukämie

Im Rahmen einer akuten Leukämie (weißer Blutkrebs) kann es anfangs vorübergehend zu einer Leukopenie (Abfall der Leukozytenzahlen) kommen, wenn nämlich das Knochenmark voll mit Blutkrebszellen und die normale Blutbildung unterdrückt ist (Folge Anämie, Thrombozytopenie). Wenn die krankhaften Zellen in die Blutbahn gelangen („ausgeschwemmt“ werden), kommt es dagegen zu einem z. T. massiven Anstieg. Die Leukämiezellen sind dann als „atypischen Leukozyten“ im Differenzialblutbild erkennbar.

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