Paraneoplasie

Artikel aktualisiert am 3. August 2023

Als Paraneoplasie werden Symptome und Befunde bezeichnet, die durch Fernwirkung eines Tumors zustande kommen. Vermittelt werden sie durch Mediatorstoffe, die von Krebszellen gebildet werden und in die Blutbahn gelangen. Bestimmte paraneoplastische Symptome und Befunde kommen bei einigen Krebsarten gehäuft vor.


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Beispiele

Relativ häufig auftretende paraneoplastische Symptome und Befunde sind Blutarmut, Fieber, Gewichtsabnahme, Appetitverlust, Thrombozytose.

Diagnostik

Oft ist es schwierig eine Symptomatik oder Krankheit als Paraneoplasie zu erkennen, da andere eigenständige Krankheiten die gleichen Symptome hervorrufen können und zuerst ausgeschlossen werden müssen.

Wenn für einen besonderen Befund oder eine Symptomatik eine Ursache nicht gefunden werden kann, ist an eine Paraneoplasie zu denken; es wird in der Regel eine Tumorsuche durchgeführt. Da ähnliche Symptome auch durch einen verborgenen Entzündungsherd bedingt sein können, dient die Diagnostik auch gleichzeitig einer Fokussuche.

Da die paraneoplastischen Symptome und Befunde sind nicht durch eine direkte Wirkung des Tumors oder seiner Metastasen bedingt sind, sondern durch eine Fernwirkung durch Mediatorsubstanzen, ist erst dann von einer Paraneoplasie zu sprechen, wenn sie nachweisbar nicht durch eine unmittelbare Auswirkung der Neoplasie bedingt sind. Eine Erhöhung der Leberwerte beispielsweise, wie sie exemplarisch beim Stauffer-Syndrom vorliegt, kann erst dann als Paraneoplasie eingestuft werden, wenn z. B. durch bildgebende Verfahren nachgewiesen werden kann, dass die Leber tumorfrei ist.

Therapie

Die Therapie umfasst unspezifische Maßnahmen, wobei nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Fiebersenker (Novaminsulfon, Paracetamol) und Opiate je nach Art und Ausprägung der Paraneoplasie eine besondere Rolle spielen.

Länger dauernde Therapieerfolge sind oft nur über eine Reduktion der Tumorgröße zu erreichen. Eine operative Entfernung des auslösenden Tumors oder eine erfolgreiche Chemotherapie vermag auch die paraneoplastischen Auswirkungen zu beseitigen.


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Verweise

 


Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (s. Impressum)