Verschlussikterus

Artikel aktualisiert am 15. Mai 2019

Verschlussikterus (med.: obstruktive Cholestase) bedeutet Gelbsucht durch Rückstau der Galle infolge eines Abflusshindernisses.


Das Wichtigste

Kurzgefasst
Ein Verschlussikterus macht sich zunächst durch gelbe Augen (Gelbverfärbung der Skleren, Sklerenikterus) und bei stärkerer Ausprägung auch der Haut bemerkbar.
  • Beginnt er schmerzlos, so kann er im Rahmen einer schwelenden Leberentzündung (Hepatitis) oder eines bösartigen (malignen) Prozesses auftreten, der den Gallengang abdrückt.
  • Beginnt er zusammen mit Unwohlsein, ggf. Fieber oder Gelenkbeschwerden, so kann eine Leberentzündung die Ursache sein.
  • Beginnt er plötzlich und mit starken Oberbauchscherzen mittig und rechts, so kann eine Gallenwegsentzündung (eitrige Cholangitis) und / oder ein Gallensteinleiden die Ursache sein.

Die Diagnostik beruht

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Sind Gallensteine die Ursache, so sollten sie rasch beseitigt werden. Dies geschieht mit hoher Erfolgsrate durch endoskopische Verfahren (ERCP mit Papillotomie und Steinextraktion). Wenn Steine auch in der Gallenblase vorliegen, sollte sie operativ entfernt werden, da sie der Ort der Nachproduktion von Steinen ist. Ist eine Pankreatitis oder ein Tumor die Ursache, so ist eine Abflusssicherung durch ein Drainageröhrchen (endoskopisch gelegter Stent) oder, bei mangelhaftem Erfolg, eine Drainage durch die Haut nach außen (PTD) eine symptomatische Lösung.

→ Siehe auch unter obstruktiver Cholestase.


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Ursachen

Ein Abflusshindernis im Bereich der ableitenden Gallenwege kann bedingt sein durch

Differenzialdiagnosen

Symptome

Neben der Gelbfärbung der Skleren (Augenweiß wird gelb, Sklerenikterus) und der Haut (Ikterus) treten dunkler Urin und heller (bzw. entfärbter) Stuhl auf. Oft wird über generalisierten Juckreiz geklagt (Juckreiz bei Cholestase).

Diagnostik

Therapie

Je nach Ursache und Lage der Abflusshindernisses:

  • endoskopische Therapie durch interventionelle ERCP-Techniken: z. B. Steinextraktion, Stenteinlage, Drainage durch eine nasobiliäre Sonde nach außen;
  • perkutane transhepatische Drainage (PTD),
  • operative Therapie (z. B. Resektion eines Tumors oder eine biliodigestive Anastomose)

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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).