Computertomographie der Leber

Artikel aktualisiert am 15. November 2021

Die Computertomographie der Leber ist eine radiologische Methode zur Darstellung von Auffälligkeiten in der Leber. Indikationen sind beispielsweise die Abklärung von Raumforderungen, einer Leberzirrhose, einer Pfortadererweiterung oder eines Pfortaderverschlusses. Durch Anwendung von Kontrastmitteln lassen sich zum Teil sehr differenzierte Aussagen treffen.


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Durchführung

Nativ-CT ohne Kontrastmittel (KM), anschließend Kontrastmittel-CT als Angio-CT ohne oder mit Tischvorschub

Aussagekraft

Mit einer CT-Untersuchung lassen sich Form- und Lageanomalien der Leber, Größenveränderungen, allgemeine und lokalisierte Strukturveränderungen (z. B. Leberverfettung, Tumore, Zysten) und Veränderungen der Durchblutung darstellen.

Normale Leber

Homogene Struktur, Dichte 60-70 Hounsfield-Einheiten (HE)

Leberverfettung

Geringere Dichte, je weniger HE desto mehr Fettgehalt (linearer Zusammenhang).

→ Mehr zur Fettleber.

Leberzirrhose

Knotige Organstruktur, inhomogenes Muster (wegen Regeneratknoten), prominenter Lobus caudatus, Erweiterung der Pfortader und ihrer Zuflüsse, Kollateralgefäße, ggf. zusätzlich Aszites, Splenomegalie.

→ Mehr zur Leberzirrhose.

Portale Hypertension

Erweiterung des Gefäßes und seiner Zuflüsse, Splenomegalie, Kollateralgefäße.

→ Mehr zur portalen Hypertension.

Pfortaderthrombose

Fehlender Dichteanstieg nach KM-Injektion, Fehlinterpretationsmöglichkeit bei sehr langsamem oder hepatofugalem Fluss

Kavernöse Transformation der Pfortader

Multiple variköse (stark erweiterte, meist geschlängelt verlaufende) Gefäße an der Stelle der zu erwartenden Pfortader

Hämosiderose, Hämochromatose

Erhöhte Dichte. Je höher die HE (Hounsfield-Einheiten), desto mehr Eisen ist in der Leber gespeichert. Daher ist die CT-Untersuchung der Leber geeignet zur Kontrolle einer Aderlasstherapie bei einer Hämochromatose.

→ Mehr zur Hämochromatose.

Morbus Wilson

Erhöhte Dichte.

→ Mehr zum Morbus Wilson.

Amyloidose

Bei der Amyloidose der Leber ist die Dichte nicht erhöht, obwohl Zeichen einer portalen Hypertension vorliegen können: dies könnete für sich genommen auf eine Leberzirrhose schließen lassen. Jedoch ist bei einer Amyloidose ist die Echogenität eher herabgesetzt.

Fokale Leberveränderungen

Die Diagnostik fokaler Leberherde ist die eigentliche Stärke der Computertomographie.

Hämangiom

Typisch ist das Irisblendenphänomen: nach Kontrastmittel (KM)-Injektion kommt es zu einem KM-Enhancement von peripher nach zentral; ebenso kommt es beim Hämangiosarkom zu einem raschen Enhancement nach KM.

→ Mehr unter Leberhämangiom.

Leberadenom

Beim Leberadenom findet man eher eine Hypodensität (Kontrastarmut), die durch einem vermehrtem Fettgehalt erklärt wird. NAch KM-Injektion färbt sich der Knoten schlechter an, was auf eine verringerte Durchblutung zurückzuführen ist. Manchmal ist die Struktur inhomogen mit zystischen Anteilen, Einschmelzungen oder Einblutungen.

→ Mehr zum Leberadenom.

Fokale noduläre Hyperplasie (FNH)

Bei einer FNH ist die Struktur iso- bis hypodens, aber nach KM-Gabe kommt es zu einem Anstieg der HE wegen guter Durchblutung.

→ Mehr zur FNH.

Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Es ist nativ hypodens, nach KM hyperdens wegen guter Durchblutung; beim seltenen fibrolamellären HCC gibt es ein „rim sign“.

→ Mehr zum HCC

Metastasen

Nativ oft hypo- bis isodens, nach KM meist HE-Anstieg und oft geringe periphere Hyperperfusion

→ Mehr zum Lebermetastasen

Bedeutung für interventionelle Techniken

Die Computertomographie kann für interventionelle Techniken verwendet werden, z. B. für die Anlage von Drainagen (zur Ableitung von gestauter Galle, zur Entlastung und Entleerung von Abszessen).

Verweise


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