Die chronische Bronchitis ist eine chronische Entzündung der großen Atemwege. Sie führt zu chronischem Husten mit Auswurf, Atemnot und auf die Dauer zu einer Rechtsherzbelastung. Die Behandlung sollte so früh wie möglich einsetzen: Ziel ist eine völlige Ausheilung der ersten Bronchitisschübe und eine vollständige Vermeidung aller inhalativen Noxen, insbesondere des Rauchens.

Die chronische Bronchitis kann Vorstufe zur chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) sein. Wenn das Bronchialsystem auf exogene Reize mit vermehrter Spastik reagiert, so kommt eine asthmoide Komponente hinzu, weshalb oft die Bezeichnung „chronisch asthmoide Bronchitis“ verwendet wurde. Wenn trotz Therapie keine völlige Normalisierung der Atemfunktion erreichbar ist, wird sie unter dem Begriff chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COLD, oder engl.: chronic obstructive pulmonary disease, COPD) geführt (siehe hier).


→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!


Entstehung


Eine chronische Reizung führt zu einer Schleimhautschädigung der Atemwege. Die Bronchien und Bronchiolen verlieren allmählichem ihre Selbstreinigungsfunktion (mukoziliäre Clearance). Damit kommt es im Teufelskreis (Circulus vitiosus) zu einer weiteren Schädigung der Schleimhaut. In ihrer Folge können chronisch narbige Veränderungen und die Ausbildung von Bronchiektasen entstehen.

Ursachen

Symptome, Beschwerden, Komplikationen

Die Betroffenen leiden häufig im Jahr  und über viele Wochen über Husten und Auswurf, oft mit Atemnotanfällen.

Mögliche Komplikationen sind: Bronchopneumonie, Bronchiektasen, infektexacerbiertes Asthma (intrinsic Asthma), chronische Rechtsherzbelastung, Lungenemphysem.

Diagnostik

Laborwerte: Entzündungsparameter (Leukozytose, CRP), Blutgasanalyse (Bestimmung der Sauerstoff- und CO2-Sättigung und des pH-Werts), Bakteriologie aus dem Sputum

Röntgen: Verdickung der Bronchialwände (im Querschnitt im CT oft gut zu erkennen), Suche nach bronchopneumonischen Infiltrationen

Lungenfunktion: bei spastischer Komponente Verlängerung des Exspiriums (Tiffeneau-Tests < 70%), evtl. Zeichen restriktiver Lungenveränderungen.

EKG: Im EKG finden sich oft Zeichen einer Rechtsherzbelastung.

Differenzialdiagnosen

Differentialdiagnostisch sollten ausgeschlossen werden: Tuberkulose, Bronchialkarzinom, Mukoviszidose (besonders bei jüngeren Patienten).

Therapie

Wesentliche Maßnahmen zur Beherrschung der Auswirkungen einer chronischen Bronchitis sind folgende:

  • Bei einer akuten Exazerbation der Bronchitis sind meist Antibiotika nach Antibiogramm (Kultur aus Sputum) erforderlich.
  • Infektionsquellen sanieren, aus denen sich die Bronchitis immer wieder regeneriert (Sanierung der Nasennebenhöhleninfektionen).
  • Roflumilast (Daxas®) ist ein Entzündungshemmer (Phospodiesterase-Hemmer), der zusammen mit Bronchodilatatoren zu einer Verbesserung der Lungenfunktion bei einer schweren COPD führt und eine neue Therapieoption darstellt, welche die Lebensqualität erhöht. (1) 2018 May 3;13:1455-1468. doi: 10.2147/COPD.S159827.
  • Bei gastroösophagealem Reflux als Ursache der rezidivierenden Exazerbationen der Bronchitis: Schräglage des Betts, kleine verteilte Mahlzeiten, ggf. Antirefluxoperation (siehe hier).
  • Rauchen vollständig vermeiden, ebenso Rauch anderer Herkunft, Stäube und andere Auslöser.

Verweise

Fachinfos

Patienteninfos

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur[+]