Rechtsherzbelastung

Artikel aktualisiert am 28. Januar 2019

Der Begriff Rechtsherzbelastung wird verwendet, wenn Hinweise darauf bestehen, dass das rechte Herz einer erhöhten Arbeitsbelastung ausgesetzt ist. Dies ist der Fall bei einer Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf, die zu einer pulmonalen Hypertonie führt, sowie bei einer vermehrten Volumenbelastung, wie sie bei einem Links-Rechts-Shunt im Herzen (so z. B. bei einem Ventrikelseptumdefekt) auftritt. Wenn das rechte Herz der vermehrten Belastung nicht mehr stand hält, kommt es zur Rechtsherzinsuffizienz.


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Akute Rechtsherzbelastung

Eine akute Rechtsherzbelastung, wie sie bei raschem und starkem Volumenanstieg im Blutgefäßsystem, z. B. im Rahmen eine Infusionsbehandlung oder von Transfusionen oder plötzlich bei einer Lungenembolie auftreten kann, kann frühzeitig zu einer Rechtsherzinsuffizienz mit positivem Jugularvenenpuls führen. Das Herzecho zeigt hierbei – im Gegensatz zur chronischen Rechtsherzbelastung – eine normale Dicke der Wand des rechten Herzens auf. Echokardiographisch erkennt man dabei oft auch eine Pulmonalinsuffizienz.

Chronische Rechtsherzbelastung

Eine chronische Rechtsherzbelastung dagegen wird über lange Zeit durch Verstärkung der Muskulatur kompensiert (Echokardiographie: Hypertrophie der Muskulatur der rechten Herzkammer), bevor es zu einer Dekompensation kommt. Eine sich allmählich entwickelnde pulmonale Hypertonie z. B. im Rahmen eines Lungenemphysems, einer COPD oder eines Vorhofseptumdefekts führt in der Regel zunächst zu einer muskulären Hypertrophie des rechten Ventrikels. Die Ursache einer allmählich zunehmenden pulmonalen Hypertonie kann auch in einem Klappenfehler des linken Herzens beruhen, beispielsweise in einer Aortenstenose oder Mitralstenose. In diesen Fällen kommt es zu einer allmählichen Durchstauung durch die Lunge bis ins rechte Herz.

Bei einer Rechtsherzdekompensation kommt es dann sekundär zu einer Gefügedilatation mit Erweiterung des Klappenrings und der Folge einer Trikuspidalinsuffizienz.

Diagnostik

Zur Diagnostik einer Rechtsherzbelastung können folgende Untersuchungen dienen:

  • Die klinische Untersuchung: Gestaute Halsvenen sind ein Hinweis auf einen Blutstau vor dem rechten Herzen; ein pulssynchroner positiver Jugularvenenpuls zeigt eine Trikuspidalinsuffizienz an.
  • Das EKG: Steil- oder Rechtslage der elektrischen Herzachse? Inkompletter oder kompletter Rechtsschenkelblock?
  • Das Herzecho: Verdickung der Wand des rechten Ventrikels als Zeichen der Arbeitshypertrophie? Vorhofseptumdefekt oder Ventrikelseptumdefekt? Zeichen einer pulmonalen Hypertonie? Mitralstenose? Aortenstenose?
  • Das Röntgenbild des Thorax: Erweiterung der Pulmonalarterienäste? Chronische Lungenkrankheit?

Therapie

Die Behandlung der Rechtsherzbelastung zielt auf eine Senkung des Widerstands im Lungenstromgebiet (Behandlung der zugrunde liegenden Lungenkrankheit oder Herzkrankheit) sowie auf eine Senkung des Blutvolumens, das sich vor dem rechten Herzen staut (ggf. Diuretika).

Verweise

Fachinfos

Patienteninfos

 


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