Latente Hyperthyreose

Von Fachärzten geschrieben und wissenschaftlich überprüft.

Latente Hyperthyreose (engl.: subclinical hyperthyroidism) bedeutet eine unterschwellige Überfunktion der Schilddrüse.

→ Zur Hyperthyreose siehe auch hier.


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Symptome

Meist verläuft eine latente Hyperthyreose symptomlos. In wenigen Fällen kommt es zu kardialen Nebenwirkungen mit einer Neigung zu einer Tachykardie oder einer absoluter Arrhythmie. Auch können Schweißneigung, Nervosität und innere Unruhe vorliegen, die eine Diagnostik veranlassen.

Ursachen

Die Ursachen einer latenten Hyperthyreose können vielfältig sein.

Am häufigsten ist eine Überdosierung mit Schilddrüsenhormonen bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) z. B. im Rahmen einer chronischen Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) oder nach einer Schilddrüsenoperation.

Bei einer hyperfunktionellen Schilddrüsenerkrankung z. B. im Anfangsstadium einer Hashimoto-Thyreiditis dagegen kann es zu leicht erhöhtem T4 und noch normalem fT3 sowie zu einer reaktiven Unterdrückung von TSH kommen.

Diagnostik

Die Diagnostik beruht zunächst auf einer Bestimmung der Schilddrüsenwerte TSH (erniedrigt, oft unter 0.1 mIU/l),  fT3 und fT4 (noch normal). Es kommen weiterführende Untersuchungen hinzu, so die Bestimmung von Schilddrüsenantikörpern (siehe hier) und eine Schilddrüsensonographie (Suche nach Knoten oder einer Vergrößerung). Die weitere Diagnostik kann auch eine Schilddrüsenszintigraphie beinhalten.

Die Diagnostik sollte auch eine mögliche Auswirkung bezüglich einer Rhythmusstörung des Herzens beinhalten, ggf. inklusive eines Speicher-EKG’s. Insebsondere ist das erhöhte Risiko eines Vorhofflimmerns zu berücksichtigen.

Latente Hyperthyreose und Herzrhythmus

Eine latente Hyperthyreose ist mit einem erhöhten Risiko eines Vorhofflimmerns assoziiert und sollte behandelt werden. In einer Studie wiesen 8,6% von Menschen mit einer subklinischen Hyperthyreose (TSH 4.5 – 19.9 mIU/L, fT4 im Normbereich) in Kontrollen ein Vorhofflimmern auf.  (1)Circulation. 2017 Nov 28;136(22):2100-2116. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.028753. Epub 2017 Oct … Continue reading

Auswirkung auf den Knochen

Eine latente Hyperthyreose kann bei langer Laufzeit zu einem langsamen Knochenabbau (Osteoporose) und einer erhöhten Frakturrate führen. Besonders sind Hüfte und Wirbelsäule gefährdet.

Therapie

Bei einer iatrogenen latenten Überfunktiont reicht es meist, die Schilddrüsenmedikation zu überprüfen und zu senken. Liegen andere Ursachen einer latenten Hyperthyreose vor, so kann die Therapie entsprechend differenzierter ausfallen (siehe hier).


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Verweise



Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1 Circulation. 2017 Nov 28;136(22):2100-2116. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.028753. Epub 2017 Oct 23. PMID: 29061566; PMCID: PMC5705446.