Osteoporose – einfach erklärt

Artikel aktualisiert am 17. Februar 2022

Osteoporose bedeutet Porös- und Brüchigwerden des Knochens durch allgemeinen Knochenabbau. „Osteoporose – einfach erklärt“ beschreibt den krankhaften Knochenprozess verständlich und zeigt, wie man ihn aufhalten kann.

Fachliche Informationen siehe hier.


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 Allgemeines zur Osteoporose

Die Grundlage einer Knochenbrüchigkeit bei Erwachsenen und vor allem im Alter wird häufig schon in der Jugend gelegt. Bei Heranwachsenden ist daher auf eine gesunde Ernährung und viel körperliche Bewegung zu achten, die beide für eine Knochengesundheit ausschlaggebend sind (siehe hier).

Ein Knochenabbau gehört zum normalen Alterungsprozess (senile Osteoporose). Bis zur Menopause (Aufhören der Regelblutungen) ist die Frau weitgehend vor dem altersabhängigen Knochenabbau geschützt; er tritt anschließend jedoch beschleunigt ein (postmenopausale Osteoporose). Neben den normalen Knochenabbau, wozu diese beiden Gruppen gehören, gibt es eine Form bei speziellen Krankheiten, besonders durch genetische Disposition und als Therapiefolge; dies ist die pathologische Osteoporose.

Ursachen einer krankhaften Osteoporose

Für einen beschleunigten Knochenabbau kommen viele Ursachen in Frage. Dazu gehören beispielsweise:

Wie sich Osteoporose bemerkbar macht

Die Abnahme der Knochenmasse bedeutet eine allmählich abnehmende Festigkeit und höhere Brüchigkeit, bis schließlich bei schon geringen Gewalteinwirkungen schon Knochenbrüche entstehen können. Da die Osteoporose in den höheren Lebensjahren zunimmt, häufen sich besonders im Alter, in dem auch die Gangunsicherheit zunimmt, Knochenbrüche (z. B. oft Oberschenkelhalsbruch).

Aber auch ohne Stürze kann die Osteoporose Symptome hervorrufen. Schon geringe Erschütterungen können zu Zusammensinterungen von Wirbelkörpern führen; es entwickelt sich ein Rundrücken, die Körpergröße nimmt ab. Die Zusammensinterungen verursachen unter Umständen heftige Rückenschmerzen über lange Zeit.

Wie Osteoporose nachgewiesen wird

Der Nachweis erfolgt durch Röntgenuntersuchung. Die Knochendichtemessung durch Osteodensitometrie, DEXA = Dual energy X-Ray Absorptiometrie ist die sensitivste Methode. Es gibt altersgemäße Grenzwerte, die nicht unterschritten werden sollen. Liegen die Werte darunter ist i.d.R. eine Knochenstabilisierung durch Medikamente indiziert.

Wie die Osteoporose behandelt wird

Wenn es sich um eine nicht krankhafte Osteoporose handelt, kann jeder Mensch eine gewisse Vorsorge treffen; dies sollte er ab einem Alter von 50 Jahren bewusst in Angriff nehmen. Zu den Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, gehören:

  • viel körperliche Aktivität (täglich mindestens ½ Stunde ordentliche körperliche Bewegung wie strammes Gehen, Fahrradfahren, Schwimmen – soweit der Arzt dies erlaubt)
  • kalziumreiche Kost: Milch und Milchprodukte (wie Käse)! Wenn Milchprodukte nicht vertragen werden, sollten Kalziumtabletten (1 g/Tag) mit Vitamin D oder kalziumreiches Mineralwasser genommen werden. Der Arzt sollte dies wissen und genehmigen.

Im Fall einer Behandlungsindikation wählt der Arzt ebenfalls Kalzium plus Vitamin D als Grundlage der Behandlung. Für ihn kommen je nach Umstand zusätzlich Bisphosphonate und Strontiumranelat als Therapeutika in Betracht. Östrogene werden bei Frauen in der Postmenopause wegen erhöhten Krebsrisikos nicht mehr verwendet.

Neuere Medikamente sind Teriparatid und Romosozumab, die beide den Knochen stabilisieren und dabei die Mikroarchitektur erhalten (was Bisphosphonate nicht tun).

Wenn ein erhöhtes Sturzrisiko besteht, sollte mit dem behandelnden Arzt über die Verordnung von Gehhilfen (Gehbock, Rolator) und Hüftprotektoren gesprochen werden.

Zur Therapie siehe hier.

Verweise


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).