Katheterablation

Artikel aktualisiert am 12. Oktober 2023

Die Katheterablation ist eine Kathetertechnik zur Behandlung des Vorhofflimmerns. Sie führt zur Unterbrechung der elektrischen Kommunikation zwischen den Pulmonalvenen und dem linken Vorhof.

Patienten mit Vorhofflimmern und gleichzeitig bestehender Herzinsuffizienz haben eine besonders herabgesetzte Lebensqualität und zudem ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. (1)J Am Coll Cardiol. 2000 Oct; 36(4):1303-9 Durch eine Rhythmisierung mittels Katheterablation sinkt das Schlaganfallrisiko und steigt die Lebenserwartung. (2)Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53


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Pathophysiologische Grundlage

Beim Vorhofflimmern sind meist hochfrequente elektrische „Störfeuer“ mit Ursprung aus der Einmündung der Pulmonalvenen in den linken Vorhof die Ursache. Daher stammt das Konzept, die elektrische Verbindung durch Elektrokoagulation zu unterbrechen. Dies kann mit Hilfe der Herzkathetertechnik erfolgen. Der Erfolg der Methode rechtfertigt eine Indikation bei symptomatischer absoluter Arrhythmie.

Komplikationen

Die Komplikationsrate ist mit etwa 5% relativ gering, hängt jedoch von der Erfahrung des Untersuchers ab. Mögliche Komplikationen sind beispielsweise

  • die Perforation des Herzens mit Blutung in den Herzbeutel und nachfolgender Perikardtamponade,
  • später sich entwickelnde narbige Strikturen und
  • atrioösophageale Fisteln.

In einer Studie wird als Rate für schwerwiegendere Komplikationen 5,4% angegeben, inklusive eines Risikos für einen Schlaganfall bzw. einer TIA von 0,7%. (3) 2012 Jan;98(1):48-53. doi: 10.1136/heartjnl-2011-300720.

Erfolge

Das bei Vorhofflimmern erhöhte Schlaganfallrisiko ist eines der größten therapeutischen Probleme. Durch eine Rhythmisierung mittels Katheterablation sinkt das Schlaganfallrisiko signifikant. Der Sinusrhythmus blieb in 85% während der durchschnittlichen Nachbeobachtung von 3 Jahren bestehen. (4)Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53

Eine Langzeitstudie weist nach, dass bei Vorhofflimmern mit Herzinsuffizienz (linksventrikuläre Ejektionsfraktion unter 50%) das Überleben ohne Krankenhausaufenthalt nach Ablationsbehandlung günstiger ist als bei rein medikamentöser Therapie. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion verbesserte sich gegenüber der Gruppe reiner medikamentöser Therapie auf etwa 40% gegenüber 31%. Entsprechend stieg das Lebensgefühl. (5) 2014 Feb;7(1):31-8. doi: 10.1161/CIRCEP.113.000806.

In einer anderen Studie an Patienten mit absoluter Arrhythmie und Herzinsuffizienz wurde festgestellt, dass nach einer mittleren Nachverfolgung von 13,5 Monaten 82% der Ablationsgruppe rhythmisch geblieben sind (vs. 0% in der Meikamentengruppe), und dass sie eine signifikant vermindertes Risiko schwerer Herzkomplikationen hatten (13 vs. 29%). (6) 2017 Dec;96(49):e9179. doi: 10.1097/MD.0000000000009179.

Die Prognose einer Herzinsuffizienz im Endstadium wird durch Vorhofflimmern verschlechtert. In einer Studie wurde festgestellt, dass selbst jetzt noch eine Behandlung der Rhythmusstörung durch Katheterablation sinnvoll ist. Sie vermindert die Wahrscheinlichkeit innerhalb 18 Monaten zu sterben oder einer Notfallmaßnahme, wie der Implantation eines Linksherzunterstützungssystems oder einer Herztransplantation, gegenüber einer alleinigen medikamentösen Therapie deutlich (8% vs. 30%). (7)N Engl J Med. 2023 Oct 12;389(15):1380-1389. DOI: 10.1056/NEJMoa2306037.

Verweise

 


Literatur

Literatur
1J Am Coll Cardiol. 2000 Oct; 36(4):1303-9
2Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53
3 2012 Jan;98(1):48-53. doi: 10.1136/heartjnl-2011-300720.
4Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53
5 2014 Feb;7(1):31-8. doi: 10.1161/CIRCEP.113.000806.
6 2017 Dec;96(49):e9179. doi: 10.1097/MD.0000000000009179.
7N Engl J Med. 2023 Oct 12;389(15):1380-1389. DOI: 10.1056/NEJMoa2306037.