Paroxysmale Tachykardie

Von Fachärzten geschrieben und wissenschaftlich überprüft.

Die paroxysmale Tachykardie ist ein anfallsartiges Herzrasen von nicht länger als 30 Sekunden Dauer. Es wird je nach Ursprung in eine supraventrikuläre (von den Vorhöfen ausgehende) und eine ventrikuläre (von den Herzkammern ausgehende) Form untergliedert.


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Formen

Supraventrikuläre paroxysmale Tachykardie

Supraventrikuläre paroxysmale Tachykardien entstehen durch eine zu rasche Erregung der Herzvorhöfe, z. B. bei Vorhofflimmern oder Vorhofflattern mit zu frequenter Überleitung in die Kammern. Eine zu rasche Vorhoferregung kann auch durch einen Reentry-Mechanismus von den Herzkammern her (über ein pathologisches Erregungsleitungsbündel, z. B. ein Kentsches Bündel) zustande kommen kann, so beim

Ventrikuläre paroxysmale Tachykardie

Ventrikuläre paroxysmale Tachykardien kommen durch ektope Erregungsbildungen im Muskel der Herzkammern (Ventrikel) zustande (monoporph: ein ektopes Zentrum; polytop: verschiedene Zentren). Häufig ist ein Herzinfarkt die Ursache. Eine besondere Form ist

Angeborene Neigungen zu ventrikulären paroxysmalen Tachykardien mit hohem letalem Risiko sind

Ventrikuläre paroxysmale Tachykardien prädestinieren zu länger dauernden Tachykardien und führen häufig zum Tode. Sie sollten durch Langzeit-EKG-Untersuchungen genau diagnostoziert werden. Ein implantierbarer Defibrillator kann je nach Art der Tachykardie lebensrettend sein.

Diagnostik

Die Diagnostik mit einem 24- oder 48-Stunden-Speicher-EKG ist lange Zeit der Goldstandard zur Erkennung vermuteter Tachykardiephasen gewesen. Heute erweitert sich das Armamentarium durch implantierbare Eventrekorder, die Ereignisse gleich an eine zentrale Registrierungsstelle senden (Telemedizin). Aufklebbare Devices sind in Entwicklung.

Ein Langzeitmonitoring wird heute zunehmend auch bei ätiologisch unklaren Schlaganfällen oder transitorisch ischämischen Attacken (TIA) eingesetzt. Dabei werden unerwartet häufig kurze, vorübergehende Tathyarrhythmiephasen gefunden (siehe hier).

Therapie

Häufig stellen Beta-Blocker eine medikamentöse Grundmedikation dar. Antiarrhythmika sind individuell einzusetzen, da sie häufig ein eigenes arrhythmogenes Potenzial aufweisen.

Die Behandlung und Vorbeugung lebensbedrohlicher Tachykardien und Tachyarrhythmien erfolgt ansonsten nach Ursache (s. o.), ggf. mit einem implantierbaren Defibrillator.

Verweise