Digitalis-Therapie

Artikel aktualisiert am 16. April 2019

Die Digitalis-Therapie (Behandlung mit medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen des Fingerhuts, Digitalis purpurea) dient der Behandlung einer Herzinsuffizienz, insbesondere wenn zu schnelle Herzaktionen (tachykarde Rhythmusstörungen des Herzens) wesentlich zu ihr beitragen.


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Digitalispräparate wie Digoxin und Digitoxin verlangsamen die Herzfrequenz (sie wirken negativ chronotrop) und verlängern damit die Zeit zwischen zwei Herzaktionen, in denen sich die Herzkammern (Ventrikel) wieder mit Blut füllen können. Damit kommt es zu einer Steigerung des Auswurfvolumens und der Pumpleistung pro Herzschlag.

Durch die Verlängerung der Abstände zwischen zwei Herzschlägen wird die Zeit verlängert, während der die Herzmuskulatur über die Herzkranzgefäße durchblutet werden kann. Denn während einer Herzkontraktion (Systole) sind die kleinen Blutgefäße in der Herzmuskulatur (Myokard) so zusammengepresst, dass Blut nicht fließen kann. Die Senkung der Herzfrequenz und damit die Verbesserung der Herzdurchblutung durch Digitalisglykoside bei tachykarden Herzrhythmusstörungen kommt der Herzkraft zugute. Über diesen Weg wirken die Präparate positiv inotrop (kraftsteigernd).

Die therapeutische Breite der Digitalisglykoside ist relativ gering. Die Dosierung muss in einem therapeutisch wirksamen Bereich liegen, der relativ eng ist. Rasch kann eine Überdosierung zustande kommen, die toxisch ist. Zur medikamentösen Einstellung hilft eine Kontrolle des Glykosidspiegels im Blut. Nebenwirkungen bei Überdosierung betreffen Übelkeit und Brechreiz sowie Gelbsehen an Konturrändern.

Mehr dazu siehe unter Digitalisglykoside.


Verweise

Patienteninfos

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).