Schüttelfrost entsteht bei raschem Anstieg der Körpertemperatur. Er tritt meist im Rahmen eines akuten fieberhaften Infekts auf. Das heftige Zittern der Muskulatur hilft, Wärme zu bilden.

Bakterielle vs. virale Ursache


Ursache für Schüttelfrost können virale und bakterielle Infektionen sein.

Heftiger Schüttelfrost bei einem Virusinfekt ist dadurch abgrenzbar, dass die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) nicht erhöht (Leukozytose), sondern eher erniedrigt (Leukopenie) ist.

Tritt Schüttelfrost bei einer bakteriellen Infektion auf, so ist dies ein Anzeichen dafür, dass zu diesem Zeitpunkt Bakterien in die Blutbahn eingeschwemmt werden. Die Wahrscheinlichkeit, in Blutkulturen Bakterien anzüchten und identifizieren zu können ist hier am größten. Rezidivierende (wiederkehrende) Schüttelfröste bedeuten eine erhöhte Gefahr für septische Absiedlungen der eingeschwemmten Bakterien. Insbesondere muss gewärtigt werden, dass sie sich an einer Herzklappe festsetzen und es zu einer bakteriellen Endokarditis kommt. Aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich einer Klappenendokarditis antibiotisch vorzubeugen.

Behandlung

Hohe Temperaturen über 39  Grad sollten wegen erhötem Risiko einer Schädigung des Gehirns umgehend gesenkt werden. Dazu dienen die Maßnahmen zur Fiebersenkung (siehe hier).

Die wichtigste Vorbeugung erneuter Schüttelfröste bakterieller Ursache ist die Behebung der Ursache. Um sie zu finden hilft meist die körperliche Untersuchung. Zu suchen sind vor allem

  • eine eitrige Hautwunde, z. B. eine eitrige Entzündung am Fuß (bei Durchblutungsstörungen nicht frühzeitig genug gemerkt) oder eine entzündete Fußgangrän, z. B. im Rahmen eines diabetischen Fußsyndroms,
  • ein nicht drainierter Abszess, z. B. ein Zahnwurzelabszess, Leberabszess, Milzabszess, Abszess einer Pankreaspseudozyste etc.
  • ein lymphangitischer Strang an der Haut, der von einer Hautwunde oder einem infizierten Insektenstich ausgeht,
  • ein Empyem eines Hohlorgans, z. B. eine eitrige Gallenblasenentzündung
  • eine baktreielle Entzündung des Beckenbodens, z. B. bei Prostatitis, eitrige Pyelonephritis,
  • ein schmerzhafter Wirbel als Hinweis auf eine Spondylodiscitis.

Eine wichtige Ursache für Schüttelfröste in den Tropen ist Malaria. Je nach Typ sind die Fieberanstiege sehr regelmäßig (siehe hier).

Mehr dazu siehe hier.

Verweise


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