Pomalidomid

Artikel aktualisiert am 24. Januar 2019

Pomalidomid (Pomalyst®) ist ein Abkömmling von Thalidomid und wird als Reservemedikament zur Behandlung des multiplen Myeloms verwendet. In den USA ist es durch die FDA zugelassen. Vor Beginn der Therapie mit Pomalidomid sollen mindestens 2 Therapieversuche inklusive Lenalidomid (Revlimid®) und Bortezomib (Velcade®) erfolglos durchgeführt worden und die Erkrankung innerhalb von 60 Tagen nach der letzten Therapie fortgeschritten sein. Pomalidomid ergänzt das Spektrum der Reservemedikamente, zu denen auch Carfilzomib (Kyprolis), das von der FDA ebenfalls zugelassen wurde, gehört. (1)FDA-Zulassung


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Das Wichtigste

Kurzgefasst
Pomalidomid ist ein Reservemedikament zur Behandlung des multiplen Myeloms bei Versagen der bisher üblichen Therapie. Die Ansprechrate ist gering, wird aber durch zusätzliche Medikation von Kortisonpräparaten auf annähernd 30% erhöht. Die Lebenszeit wird statistisch wenige Monate verlängert. Die Nebenwirkungen betreffen vor allem eine Unterdrückung der Blutbildung und Magendarmsymptome.

Wirkmechanismus

Pomalidomid wirkt wie Thalidomid und Lenalidomid über eine modulatorische Beeinflussung des Immunsystems, jedoch stärker. Die Nebenwirkungen sind geringer. TNF-alpha wird unterdrückt.

Klinische Wirkung

Die Studien zeigen ein Ansprechen des multiplen Myeloms von 7% bei sonst therapierefraktären Patienten; die Ansprechrate erhöht sich bei zusätzlicher Gabe von Glukokortikoiden (Dexamethason) auf 29%. In diesem Fall beläuft sich die mittlere Ansprechdauer auf 7,4 Monate. In der Phase-1-Studie lag die Rate eines partiellen oder besseren Ansprechens bei 21% und die eines vollständigen Ansprechens bei 3%. Das progressionfreie Überleben lag im Mittel bei 4,6 Monaten, das mittlere Gesamtüberleben bei 18.3 Monaten. (2)Blood. 2013 Mar 14;121(11):1961-7

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen von Pomalidomid gehören eine Knochenmarkssuppression mit Neutropenie, Thrombopenie und Anämie, gastrointestinale Symptome wie Obstipation oder Diarrhö, Rückenschmerzen und Fieber. (3)Blood. 2013 Mar 14;121(11):1961-7 Wegen des Risikos fetaler Missbildungen muss eine Schwangerschaft auszuschliessen sein.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).

 

Literatur

Literatur
1 FDA-Zulassung
2 Blood. 2013 Mar 14;121(11):1961-7
3 Blood. 2013 Mar 14;121(11):1961-7