Karpaltunnelsyndrom

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[vc_row][vc_column][vc_column_text]Das Karpaltunnelsyndrom ist ein relativ häufiges Phänomen (hohe Prävalenz), das durch eine Nerveneinklemmung im Bereich des Handgelenks (des Karpaltunnels) entsteht. Es schränkt die Gebrauchsfähigkeit der betroffenen Hand erheblich ein und damit auch die Lebensqualität.

Proximale Handwurzelknochen (Kahnbein/Trapezbein und Erbsenbein) und das Retinaculum flexorum bilden zusammen den Karpaltunnel, durch den viele wichtige Strukturen (Sehnen für Beugefunktionen der Finger und 1 Nerv) verlaufen, die bei einer Verengung bzw. einer Raumforderung abgedrückt werden. Die Symptomatik wird durch Einklemmung und Funktionsstörung des Nervus medianus bestimmt.

Ursachen

Die Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms ist nicht immer zu eruieren. Vermutlich spielt oft eine “Überanstrengung” des Handgelenks, eine nicht-entzündliche Verdickung und Fibrose des subsynovialen Bindegewebes (SSCT) im Karpaltunnel sowie eine chronische unterschwellige Entzündung eine Hauptrolle. (1)J Bone Joint Surg Am. 2004 Jul;86(7):1458-66. DOI: 10.2106/00004623-200407000-00014. PMID: … Continue reading

Seltenere Ursachen oder förderliche Faktoren sind folgende:

Eine ähnliche Erkrankung wie das Karpaltunnelsyndrom ist die ulnare Neuropathie am Ellbogen (UNE), die ebenfalls durch eine lokale Kompression des Nerven (Nervus ulnaris) zustande kommt, und die ebenfalls mit Parästhesien und Schmerzen am Arm und an der Hand einhergeht. (2)Front Neurol. 2021 May 14;12:661441. DOI: 10.3389/fneur.2021.661441. PMID: 34054704; PMCID: … Continue reading

Symptome

  • Führend sind Nervenstörungen an Fingern und Hand, wie Schmerzen und Parästhesien (Gefühlsstörungen),
  • Brachialgia paraesthetica nocturna (nachts auftretende Schmerzen in Arm und Hand, die beim Ausschütteln der Hand wieder verschwinden.),
  • Kribbelparästhesien der ersten drei Finger,
  • Thenaratrophie (Muskelrückgang am Daumenballen wegen Innervationsstörung),
  • Parese des M. abductor pollicis brevis und oppenens pollicis (positives Flaschenzeichen),
  • Hofman-Tinel-Zeichen (Beklopfen des Karpaltunnel führt zu Missempfindungen in den ersten drei Fingern).

Diagnostik

Die Diagnose stützt sich wesentlich auf der Symptomatik (s. o.). Mit Ultraschalluntersuchung kann die Beweglichkeit des Nervus medianus nichtinvasiv abgeschätzt werden. Sie ist ein diagnostisches Kriterium und kann auch die Wirksamkeit einer Behandlung anzeigen und damit prognostisch eingesetzt werden. (3)J Ultrasound Med. 2021 Aug;40(8):1555-1568. DOI: 10.1002/jum.15535. Epub 2020 Oct 19. PMID: … Continue reading

Therapie

Das Karpaltunnelsyndrom wird in leichteren Fällen physikalisch und / oder medikamentös behandelt.  Nichtsteroidale Antiphlogistika wirken unzuverlässig und dann nur vorübergehend. Kortikosteroide, lokal injiziert, verbessern meist die Symptomatik über längere Zeit, oft über Monate.

Eine operative Dekompression kommt  in Frage, wenn die konservative medikamentöse Therapie versagt. Sie kann endoskopisch oder offen erfolgen, wobei die endoskopische Intervention schonender ist und eine frühere Erholung ermöglicht. (4)Am Fam Physician. 2016 Dec 15;94(12):993-999. PMID: 28075090.

Eine gebündelte extrakorporale Stoßwellentherapie ist eine neuere nichtinvasive Behandlungsmethode, die bei leichten bis schweren Ausprägungen Erfolge zeigt. (5)Wien Klin Wochenschr. 2021 Jun;133(11-12):568-577. DOI: 10.1007/s00508-020-01785-9. Epub 2020 Dec … Continue reading


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


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Literatur[+]