Alpha-Fetoprotein
Alpha-Fetoprotein, abgekürzt als AFP, ist ein Tumormarker und onkofetales Antigen. Es wird im Dottersack des Embryos und Fetus gebildet und geht in das Fruchtwasser und ins mütterliche Blut über. Diagnostisch bedeutsam wird AFP als Marker für Leberzellkarzinome und embryonale Tumore.
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Physiologische Bedeutung
Alpha-Fetoprotein ist das Hauptprotein im fetalen Kreislauf. Es bindet multiple Stoffe, wie Bilirubin, Fettsäuren, Kupfer, und übt damit ähnliche Funktionen aus, wie später das Albumin. Nach der Geburt sinkt der Siegel und erreicht die für Erqwachsene normal niedrigen Werte nach etwa einem dreiviertel Jahr. AFP geht während der Schwangerschaft in das mütterliche Blutüber und wird über den Urin ausgeschieden. Die Urin-AFP-menge reflektiert in etwa die kindliche Bildung.
Indikationen
AFP dient zur Diagnostik und Verlaufskontrolle des hepatozellulären Karzinoms und von Tumoren des Hodens.
Referenzbereich
Der Normbereich liegt bei Kindern über 1 Jahr, Jugendlichen und Erwachsenen bis 10 μg/l (7 IU/ml). (Unterschiedliche Angabe der verschiedenen Labore beachten!)
Erhöhter Wert
Erhöhte Werte finden sich
- in der Schwangerschaft ab 10. Woche,
- bei Lebererkrankungen mit starker Regeneration,
- bei einer Hepatitis mit Leberumbau,
- bei einer Leberzirrhose mit aktivem Umbau,
- beim hepatozellulären Karzinom (HCC), bei dem die Werte mit zunehmendem Entdifferenzierungsgrad besonders hoch ansteigen können (cholangioläre Karzinome dagegen sind immer AFP-negativ); bei einem HCC auf dem Boden einer Hämochromatose findet sich nur in etwa 50% der Fälle eine Erhöhung des AFP,
- bei Keimzelltumoren:
- bei Dottersacktumoren,
- bei embryonalen Karzinomen wie den nicht-Seminom-Hodentumoren (wohingegen Seminome, Teratome und Dysgerminome AFP-negativ sind).
Niedrige Werte
Eine fehlende AFP-Erhöhung schließt weder ein hepatozelluläres Karzinom noch einen Hodentumor aus.
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).