Endoskopische Befunde


Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) wird häufig durchgeführt, um Magenschmerzen abzuklären. „Gastritis in Bildern“ zeigt einige typische gastroskopische Befunde einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis).

Akute Entzündung der Magenschleimhaut

Endoskopisch zeigt sich im Antrum eine starke Schwellung und fleckige Rötung als Zeichen der Entzündung. Histologisch wurde eine Helicobacter-pylori-Infektion durch Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) gesichert.

Helicobacter pylori.

Erosive Antrumgastritis

Antrumgastritis mit Erosionen Endoskopie

Endoskopisch findet man Schleimhautläsionen (Erosionen, flache Geschwüre) ohne Randwall. Eine sichere Abgrenzung von Erosionen zum Ulkus ist oft nur histologisch möglich: Erosionen überschreiten die Basalmembran nicht. Ursache ist in diesem Fall die Einnahme von ASS (Aspirin) gewesen. Die Behandlung besteht im Absetzen von ASS (sofern möglich) und der Verabreichung von Protonenpumpenblockern (PPI).

Magengeschwür
Protonenpumpenblocker

Ulzeröse Antrumgastritis

Blutendes Geschwür im Antrum mit zentralem Ulkusgrund und begrenzendem, entzündlichem Randwall.  Die Antrumschleimhaut ist entzündlich geschwollen. Die Histologie muss ergeben, ob Helicobacter ursächlich verantwortlich ist.

Gastritis.
Ulkuskrankheit.

Typ-A-Gastritis

Typ-A-Gastritis Endoskopie

Bei der Typ-A-Gastritis kommt es zu einer Schleimhautatrophie im Magenfundus. Vielfach erkennt man dies endoskopisch an verstärkt durchscheinenden Gefäßen. Im Laufe der Zeit kommt es zu einem Vitamin-B12-Mangel mit einer besonderen Form einer Blutarmut, bei der die roten Blutkörperchen vergrößert sind (perniziöse Anämie).

Typ-A-Gastritis.

Typ-C-Gastritis bei ASS-Einnahme

In diesem Fall hat ASS (Aspirin) multiple punktförmige Blutungen der Magenschleimhaut an der kleinen Kurvatur des Magens hervorgerufen. Durch Kontakt des Blutes mit der Salzsäure des Magensafts bildet sich aus rotem Hämoglobin schwarzes Hämatin. Der weißliche Belag stammt von aufgelösten Medikamenten.

Magenblutung.
Gastritis.

Typ-C-Gastritis bei galligem Reflux

Hier hat galliger Rückfluss aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zu einer Entzündung der Magenschleimhaut mit punktförmigen Blutungen geführt (hämorrhagische Gastritis). Der mit Galle vermischte Magensaft ist grünlich-gelb am Boden der großen Kurvatur zu erkennen. In Linksseitenlage ist die große Kurvatur des Magens unten gelegen. Die Ursache der zugrunde liegenden Dyskinesie muss diagnostiziert werden. Therapeutisch kommen ggf. Prokinetika und Urso infrage.

Galle
Hämorrhagische Gastritis

Wassermelonenmagen

Dieser Aspekt der Gastritis ähnelt dem Bild einer Wassermelone. Man findet es gelegentlich bei chronisch fortschreitenden Lebererkrankungen, hier eine Leberzirrhose auf Basis einer chronischen Hepatitis C. Der Wassermelonenmagen verliert häufig schleichend Blut, sodass eine ausgeprägte und schwer therapierbare Eisenmangelanämie entstehen kann.

Wassermelonenmagen.
Leberzirrhose.

Helicobacter Schnelltest

Das Bakterium Helicobacter pylori ist stoffwechselaktiv (Ureasereaktion) und kann dadurch mithilfe eines Farbumschlags nachgewiesen werden. Dazu wird eine Gewebeprobe in einen Mikrobehälter mit Reagenz gelegt. Wenn Helicobacter-Bakterien in der Probe anwesend sind, kommt es nach etwa einer halben Stunde zu einer Rotfärbung. Das Corpus-Biopsat (oben) ist negativ (gelb), das Antrum-Biopsat (unten) stark positiv (rot).

Helicobacter pylori Gastritis.
Helicobacter pylori.


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Verweise