Prokinetika sind Medikamente, die die Motorik des Magendarmtrakts fördern und koordinieren.

Wirkstoffe


Metoclopramid und Domperidon werden am häufigsten verwendet. Sie wirken im Magen und Dünndarm, nicht im Kolon.

Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum; es hat ebenfalls einen starken prokinetischen Effekt auf den Darmkanal und die Gallenwege. Es bindet an den Motilinrezeptor der glatten Muskulatur des Dünn- und Dickdarms. Seine Wirkung ist daher nicht von der Funktionsfähigkeit von Nerven abhängig, so dass es auch bei einer Neuropathie (z. B. einer diabetischen Neuropathie) wirksam bleibt.

Cisaprid ist ein Serotonin(5-HT4)-Rezeptoragonist und wirkt im Dünndarm und im Dickdarm motilitätssteigernd. Es ist wegen kardialer Nebenwirkungen (Herzrhythmusstörungen) vom Markt genommen worden.

Prucaloprid ist das Nachfolgepräparat und ebenfalls ein Agonist des Serotonin(5-HT4)-Rezeptors. Es wirkt stark prokinetisch und stuhlgangsfördernd (siehe dort).

Linaclotid wirkt als Agonist des Guanylatcyclase-C-Receptors selektiv auf den Darm und fördert Motilität und Stuhlgang.

Indikationen

Prokinetika werden häufig verordnet. Die Indikationen betreffen

Meist werden Prokinetika zunächst nur testweise eingesetzt. Die Medikation wird je nach Erfolg fortgeführt. Auslassversuche klären die Notwendigkeit ihrer Fortführung.


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Verweise