Ulcus Dieulafoy

Von Fachärzten geschrieben und wissenschaftlich überprüft.

Das Ulcus Dieulafoy ist ein kleiner Schleimhautdefekt der Magenschleimhaut, aus dem es stark blutet. Ursache ist eine Gefäßmissbildung im Magen, bei der eine Arteriole besonders nahe unter der Schleimhautoberfläche liegt. Seine Bedeutung liegt in der potenziellen Lebensbedrohlichkeit der akuten Blutung und der Schwierigkeit die Blutungsquelle zu erkennen, wenn die Blutung steht. (1) 2015 Apr 16;7(4):295-307. doi: 10.4253/wjge.v7.i4.295.


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Diagnostik

Die Symptomatik des Ulcus Dieulafoy ist nicht diagnoseweisend. Vorausgehende Beschwerden sind nicht eruierbar. Allerdings lassen sich häufig eine oder mehrere ähnliche, unvermittelt auftretende Blutungen in der Vorgeschichte erfragen.

Die Diagnose kann bei einer plötzlichen oberen gastrointestinalen Blutungen vermutet werden, wenn endoskopisch jeweils Blut aber keine Blutungsquelle im Magen gefunden wird. Stoppt die Blutung, ist die Läsion praktisch nicht mehr zu erkennen. Daher sollte immer möglichst während der akuten Blutung endoskopiert werden.

Etwa 75% der Blutungen dieser Art stammen aus dem Magen, dabei sind die Blutungsquellen meist etwa 6 cm vom Mageneingang entfernt an der kleinen Kurvatur lokalisiert. Auch im Zwölffingerdarm und in der Speiseröhre (Ösophagus) wurden Dieulafoy-Läsionen gefunden. (2) 2015 Apr 16;7(4):295-307. doi: 10.4253/wjge.v7.i4.295. Aber auch im unteren Gastrointestinaltrakt und im Bronchialsystem können Dieulafoy-Blutungen auftreten. (3) 2018 Feb;97(8):e9754. doi: 10.1097/MD.0000000000009754. (4) 1987 Jan 9;112(2):53-6.

In seltenen Fällen kann das anzuschuldigende Blutgefäß auch in einer Nichtblutungsphase endosonographisch (am besten mit Dopplersonde) identifiziert werden.

Behandlung

Wenn die Blutungsquelle identifiziert werden kann, so folgt eine Endosonographie mit Doppleruntersuchung, bei der die abnorme Gefäßformation erkennbar ist. Sie lässt sich gezielt mittels Lasertherapie (durch das Endoskop) veröden.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1 2015 Apr 16;7(4):295-307. doi: 10.4253/wjge.v7.i4.295.
2 2015 Apr 16;7(4):295-307. doi: 10.4253/wjge.v7.i4.295.
3 2018 Feb;97(8):e9754. doi: 10.1097/MD.0000000000009754.
4 1987 Jan 9;112(2):53-6.