Die PTT (Partielle Thromboplastinzeit) gibt Aufschluss über das „endogene“ Gerinnungssystem. In den meisten Fällen wird sie routinemäßig bei einer Blutungsneigung und verlängerten Blutungszeit bestimmt, um festzustellen, ob die Gerinnungsfaktoren II, X, XI, XII, Präkallikrein, HMWK daran beteiligt sind. Die PTT dient als Übersichtsparameter. Die aktivierte Thromboplastinzeit (aPTT) dient als Screening-Test für angeborene und erworbene Faktormängel sowie zur Kontrolle einer Therapie mit Heparin; eine häufiger dafür verwendete Alternative ist allerdings Anti-Xa. (1)J Clin Pharm Ther. 2016 Oct;41(5):499-502. doi: 10.1111/jcpt.12415. (2)Lab Med. 2017 Nov 8;48(4):295-313. DOI: 10.1093/labmed/lmx050.

Indikationen


Die Bestimmung erfolgt bei:

  • Verdacht auf eine Hämophilie
  • Verdacht auf ein v. Willebrand-Jürgens-Syndrom
  • Verdacht auf Hemmkörper (wie das Lupus-Antikoagulans)
  • Steuerung einer effektiven Heparin-Therapie

Verlängerung der PTT

Eine Verlängerung tritt auf bei:

Verlängerte aPTT bei normaler PT

Eine verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bei normaler Prothrombinzeit (PT) kann sowohl ein Laborfehler sein als auch eine Gerinnungsstörung anzeigen. Eine Ursache kann ein Präkallikrein-Mangel sein (engl.: Fletcher factor deficiency), der allerdings sehr selten ist. (3)Am J Hematol. 1982 May;12(3):261-70. doi: 10.1002/ajh.2830120308. Dies ist ein autosomal vererbter Defekt, der sich durch eine verlängerte PTT und eine normale PT zeigt. (4)Expert Rev Hematol. 2010 Dec;3(6):685-95. doi: 10.1586/ehm.10.69.


Erklärung zu HMWK: High molecular weight kininogen ist ein Glykoprotein und funktioniert als Träger- und Cofaktor im intrinsischen Gerinnungsweg, der zur Thrombinbildung führt. (5)Int J Mol Sci. 2021 Dec 13;22(24):13370. DOI: 10.3390/ijms222413370.


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Verweise

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