AT3

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AT3 ist die Abkürzung für Antithrombin 3. Es ist ein Wirkprinzip im Blut, das vor einer überschießenden Blutgerinnung schützt. Ein AT3-Mangel kann umgekehrt zu einer ausgeprägten Thromboseneigung führen.

Wirkungsweise

Antithrombin 3 ist ein Serinproteaseinhibitor (Serpin) und wird in der Leber gebildet. Zur Bildung ist Vitamin K erforderlich. Es wird durch das SERPINC1-Gen kodiert. Eine Reihe von Mutationen führen zu einem Mangel an funktionsfähigem AT3. (1)Thromb Res. 2018 Sep;169:23-29. doi: 10.1016/j.thromres.2018.07.008. Epub 2018 Jul 5. PMID: … Continue reading (2)Thromb Haemost. 2017 May 3;117(5):880-888. doi: 10.1160/TH16-11-0866. Epub 2017 Feb 23. PMID: … Continue reading

AT3 hemmt die Gerinnungsfaktoren Thrombin, IXa und Xa. Heparin beschleunigt die Reaktion erheblich und hemmt damit die Blutgerinnung weit über das Maß von Antithrombin 3 hinaus. Umgekehrt benötigt Heparin für seine antithrombotische Wirkung diesen Faktor. (3)J Biol Chem. 2001 May 4;276(18):14961-71. (4)Trends Cardiovasc Med. 2002 Nov;12(8):331-8. doi: 10.1016/s1050-1738(02)00183-4. PMID: 12536119.

Antithrombin schützt vor Ischämie/Reperfusion-Schäden im Herzen bei Herzinfarkt durch Hemmung einer exzessiven Autophagie, die nach Reprefusion angeregt wird. (5)Front Pharmacol. 2019 May 10;10:516. doi: 10.3389/fphar.2019.00516.

Zusätzlich wirkt AT3 antientzündlich und vermag bei schwerer Sepsis günstig zu wirken. (6)Crit Care Med. 2002 May;30(5 Suppl):S325-31.

Indikationen

Antithrombin 3 wird bei folgenden Fragestellungen bestimmt:

Referenzwert

Der Normbereich für Antithrombin 3 liegt bei 0,19 – 0,31 g/l (80 – 120 %).

Erhöhte Werte

Erhöhte Antithrombin-3-Werte findet man selten im Rahmen einer Blutverdickung durch Exsikkose; sie haben sonst keine wesentliche diagnostische Bedeutung.

Erniedrigte Werte

Ein AT3-Mangel kann folgende Ursachen haben:

  • Nierenkrankheit mit nephrotischem Syndrom: große AT3-Mengen werden über die Nieren ausgeschieden. Bei unzureichender Nachproduktion kann eine erniedrigte Konzentration im Blut und damit eine Thromboseneigung die Folge sein.
  • Leberinsuffizienz bei schwerer Leberkrankheit:
  • Genetische Ursache (selten): Die Synthese von funktionsfähigem AT3 kann genetisch bedingt vermindert sein. In diesen Fällen treten Blutgerinnsel (Thrombosen und Embolien) bereits in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf. Eine lebenslange Gerinnungshemmung (Antikoagulation) ist unabdingbar.

Folgen eines AT3-Mangels

Ein Antithrombin-3-Mangel erhöht die Neigung zur Thrombose- und Embolie-Bildung (z. B. Beinvenenthrombose, Lungenembolie). Bei einer Leberzirrhose in fortgeschrittenem Stadium kann es aufgrund eines AT3-Mangels zu Gerinnungsstörungen kann es ungewöhnlicherweise zu einer Pfortaderthrombose kommen.

Bei einem AT3-Mangel ist Heparin zur Thromboseprophylaxe wirkungslos.


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Verweise

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