Die Hepatitis B ist eine Viruskrankheit der Leber. Das Hepatitis-B-Virus (DNA-Virus, Abk. HBV) wird im Wesentlichen durch Blut und Körpersekrete übertragen. Unter den Drogenabhängigen ist es relativ verbreitet. „Hepatitis B – einfach erklärt“ macht diese prinzipiell durch Impfung beherrschbare, aber immer noch nicht völlig beherrschte Entzündung der Leber verständlich.


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Wie sich die Hepatitis B bemerkbar macht


Es kommt nach etwa 2-3 Wochen zu grippeartigen unspezifischen Symptomen mit Fieber, Gelenkbeschwerden, Abgeschlagenheit, gelegentlich auch mit Nesselsucht (Urtikaria), Pusteln auf der Haut oder einer Nierenentzündung (Glomerulonephritis). Die Symptome sind wechselnd stark ausgeprägt; manchmal werden sie nicht als und bilden sich meist nach 3-6 Wochen zurück.

Wie die Hepatitis B verläuft

Die Hepatitis B heilt zumeist aus. In 1-10% der Fälle kommt es zu einem chronischen Verlauf mit dem Risiko der Entwicklung einer Narbenleber (Leberzirrhose, Narbenleber). Von Patienten mit chronischem Verlauf sterben 50% vorzeitig durch die Leberzirrhose oder durch Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom). Infizierte Neugeborene (vertikale Transmission) werden zu 90% Träger des Hepatitis-Virus und entwickeln keine Symptome (Carrier-Status). Bei Infektion im Erwachsenenalter liegt die Rate der Chronifizierung bei 1-5% (bei Männern 6-mal häufiger als bei Frauen).

Gelegentlich gibt es weitere Komplikationen (wie eine vorübergehende Knochenmarksunterdrückung, eine gemischte Kryoglobulinämie oder eine Periarteriitis nodosa (50% der Patienten mit P. n. sind HBsAg-positiv!)).

Bei Neugeborenen und Kleinkindern verläuft die Hepatitis B häufig ohne Symptome und mündet in einen HBV-Carrierstatus. Sie kann auch einen chronisch fortschreitenden Verlauf nehmen; 25% sterben an den Folgen. In Deutschland gibt es bei etwa 800.000 Geburten/Jahr 6.500 von HBsAg-positiven Müttern; das Infektionsrisiko beträgt bis 90%.

Wie man die Hepatitis B erkennt

Wenn durch eine neu aufgetretene Gelbsucht oder erhöhte Leberwerte der Verdacht geschöpft wird, wird HBsAg (der Marker der Virushülle) bestimmt. Ist es positiv, kann von einer Hepatitis B mit (meist hoher) Infektiosität ausgegangen werden.

Der Nachweis von Bestandteilen des Virus und seiner Genprodukte erfolgt über HBsAg, HBeAg, HBcAg), ggf. wird ein Virus-DNA-Nachweis durchgeführt (Elisa-Test oder PCR).
Der Nachweis der Wirtsreaktion erfolgt über die Bestimmung von Anti-HBs, Anti-HBe und Anti-HBc.

Wie behandelt wird

Bei der akuten Hepatitis B beschränkt man sich auf eine Behandlung der Beschwerden (symptomatische Therapie). Erst wenn die Hepatitis über ½ Jahr anhält, werden Virustatika verwendet. In erster Linie kommt Lamivudin in Betracht; aber es gibt auch Nachfolgepräparate mit weitaus geringerer Resistenzentwicklung, wie beispielsweise das Entecavir.

Wer geimpft werden sollte

Prinzipiell sollte eigentlich jedes Kind vor Eintritt in die Geschlechtsfähigkeit geimpft werden. Bei Risikogruppen (im medizinischen Bereich, bei häufig wechselndem Geschlechtsverkehr, bei Drogenabhängigen) ist eine Impfung mit besonderer Dringlichkeit zu empfehlen.


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Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).