Cholezystolithiasis

Artikel aktualisiert am 17. Februar 2019

Cholezystolithiasis ist der Fachbegriff für Gallensteine in der Gallenblase. Diese Lokalisation von Gallensteinen bringt Besonderheiten mit sich: Die Gallenblase ist der Ort der Entstehung von Cholesterinsteinen. Bei Komplikationen wird daher die Gallenblase meist operativ entfernt, um eine Nachproduktion zu unterbinden (Cholecystektomie). Bei langer Laufzeit auch unkomplizierter Gallenblasensteine erhöht sich das Risiko für Gallenblasenkrebs. Auch dies kann eine Indikation für eine Cholecystektomie sein.

Ausführliche Informationen zum Gallensteinleiden siehe unter Cholelithiasis.


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Besonderheiten

Einige Besonderheiten (Auswahl):

  • Gallensteine sind zu differenzieren in helle, schwarze und braune Steine.
    • Die hellen Steine überwiegen in der Häufigkeit. Sie bestehen überwiegend aus Cholesterin und entstehen in der Regel in der Gallenblase.
    • Die schwarzen Steine bestehen überwiegend aus Bilirubin und entstehen ebenfalls oft in der Gallenblase, seltener wohl auch im Ductus hepatocholedochus.
    • Braune Steine sind Mischsteine und finden sich selten in der Gallenblase. Sie sind weich, bröckelig und entstehen durch bakterielle Einwirkung.
  • Steine, die nach Cholezystektomie neu auftreten, sind meist schwarze oder braune Steine.
  • Große oder multiple Konkremente in der Gallenblase erhöhen das Risikos für ein Gallenblasenkarzinom.
  • Auch kleinste Konkremente (Mikrolithen) können erhebliche Komplikationen hervorrufen wie Koliken, akute Pankreatitis oder Cholangitis. Sie lassen sich meist nur endosonographisch diagnostizieren.
  • Risikofaktoren für Cholesterinsteine sind: zunehmendes Alter, weibliches Geschlecht, Adipositas, Gallensteinleiden bei Blutsverwandten
  • Durch eine Cholezystektomie wird der Ort der Steinentstehung bei Cholesterinsteinen entfernt und einer damit einer Neubildung vorgebeugt. Einer Bildung von braunen Steinen, die im Ductus hepatocholedochus bei bakterieller Aszension (oft nach Papillotomie) entstehen, wird dagegen nicht vorgebeugt.

Verweise

Fachinfos


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).