Gallenblasenkarzinom
Gallenblasenkarzinom bedeutet Krebs der Gallenblase
Ätiopathogenese
Die Ursachen eines Gallenblasenkarzinoms sind weitgehend unbekannt. Es besteht eine Assoziation mit großen und multiplen Gallenblasensteinen (Cholecystolithiasis) und einer chronischen Cholezystitis. Neuere Befunde sprechen für die Beteiligung eines okkulten pankreatobiliären Refluxes (OPBR); in Gallenblasen, die wegen eines Karzinoms operiert wurden, fanden sich besonders häufig hohe Konzentrationen an Pankreasenzymen[1][2]. Sie sollen präkanzeröse Schleimhautveränderungen bewirken.
Klinik
Das Gallenblasenkarzinom ist lange Zeit klinisch unauffällig; symptomatisch wird es meist erst durch Wachstum in die Leberpforte hinein mit Okklusion der Gallenwege und konsekutivem Ikterus durch Ausbildung einer Cholestase. In späteren Stadien kommen Allgemeinsymptome wie Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme hinzu.
Diagnostik
Das Gallenblasenkarzinom wird in der Regel sonographisch oder im Computertomogramm entdeckt. Anlass für die Untersuchungen sind unspezifische Oberbauchbeschwerden, Appetitlosigkeit oder erst ein Ikterus.
Eine ERC oder eine MRCP klären die Ursache des Ikterus. Differenzialdiagnostisch ist bei einem in die Leberpforte einwachsenden Gallenblasenkarzinoms an einen Klatskin-Tumor zu denken.
Therapie
Bei Früherkennung kann eine Operation zur Heilung führen. Ansonsten kommt u. U. eine Chemotherapie in Betracht, die jedoch i.d.R. keinen heilenden Erfolg mehr hat.
Bei Einengung der ableitenden Gallenwege lässt sich die intrahepatische Cholestase und der cholestatische Juckreiz durch eine endoskopische Einlage eines Stents beheben. Dies ist eine palliative Maßnahme, hebt aber das Lebensgefühl deutlich.