Allgemeines


mTOR-Hemmer sind eine Gruppe von Substanzen, die die mTOR-Signalwege (mTORC1 und mTORC2) unterbrechen. Sie werden gezielt entwickelt, da sie als Medikamente gegen überschießende Immunreaktionen außergewöhnlich wirksam sein können. Es gilt als ein pharmakologisches Ziel für die Regulierung der Autophagie, die bei vielen Erkrankungen dereguliert abläuft.

Das erste Beispiel für einen mTOR-Hemmer war Rapamycin, das als Sirolimus bekannt ist. Weiterentwicklungen mit günstigeren pharmakologischen Eigenschaften werden als Rapaloge (Rapamycin-Analoge) zusammengefasst. Nachfolgepräparate sind beispielsweise Everolimus, Temsirolimus, Ridaforolimus und Deforolimus. Sie wirken über eine Hemmung der Proteinsynthese und des Zellzyklus und einer Verstärkung von Apoptose (programmierter Zelltod) und Autophagie.

Erfahrungen

Mögliche Indikationen: Günstige Erfahrungen mit mTOR-Hemmern sind gesammelt worden

  • bei der Dämpfung immunologischer Reaktionen in der Behandlung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation,
  • bei der Behandlung der tuberösen Sklerose inkl. der durch diese Krankheit ausgelösten Epilepsie (1)Paediatr Drugs 2020 Feb;22(1):73-84. doi: 10.1007/s40272-019-00376-0.
  • bei der Behandlung von Krebsarten,  (2)J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1  so z. B. von neuroendokrinen Tumoren, Brustkrebs, dem subependymalen Riesenzellastrozytom des Gehirns oder dem Mundbodenkarzinom / Kopf- und Halskrebs. (3)Int J Med Sci. 2024 Apr 29;21(6):1165-1175. doi: 10.7150/ijms.94566
  • bei der Behandlung verschiedener Lymphomkrankheiten. (4)Lancet Haematol. 2018 Jun;5(6):e240. doi: 10.1016/S2352-3026(18)30055-3.

Weitere Indikationen, so z. B. die Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie und des Autismus, scheinen möglich. (5)Neurochem Int. 2021 Jul;147:105067. doi: 10.1016/j.neuint.2021.105067 Das Gebiet der mTOR-Hemmer ist in rascher Entwicklung.

Nebenwirkungen: Allerdings wird die Anwendung von mTOR-Hemmern durch die Nebenwirkungen, wie Hauterscheinungen, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Durchfälle, häufig eingeschränkt. Auch kann die Entwicklung von Resistenzen im Laufe der Behandlung Probleme bereiten. (6)J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1


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Verweise

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