mTOR-Hemmer
mTOR-Hemmer sind eine Gruppe von Substanzen, die die mTOR-Signalwege (mTORC1 und mTORC2) unterbrechen. Sie werden gezielt entwickelt, da sie als Medikamente gegen überschießende Immunreaktionen außergewöhnlich wirksam sein können.
Das erste Beispiel für einen mTOR-Hemmer ist Rapamycin, das als Sirolimus bekannt ist. Weiterentwicklungen mit günstigeren pharmakologischen Eigenschaften werden als Rapaloge (Rapamycin-Analoge) zusammengefasst. Nachfolgepräparate sind beispielsweise Everolimus, Temsirolimus, Ridaforolimus und Deforolimus. Sie wirken über eine Hemmung der Proteinsynthese und des Zellzyklus und einer Verstärkung von Apoptose (programmierter Zelltod) und Autophagie.
→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!
→ Verstehen und verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO!
Erfahrungen
Mögliche Indikationen: Günstige Erfahrungen mit mTOR-Hemmern sind gesammelt worden
- bei der Dämpfung immunologischer Reaktionen in der Behandlung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation,
- bei der Behandlung der tuberösen Sklerose inkl. der durch diese Krankheit ausgelösten Epilepsie (1)Paediatr Drugs 2020 Feb;22(1):73-84. doi: 10.1007/s40272-019-00376-0.
- in der Behandlung von Krebsarten, (2)J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1 so z. B. von neuroendokrinen Tumoren, Brustkrebs oder dem subependymalen Riesenzellastrozytom des Gehirns.
- bei der Behandlung verschiedener Lymphomkrankheiten. (3)Lancet Haematol. 2018 Jun;5(6):e240. doi: 10.1016/S2352-3026(18)30055-3.
Weitere Indikationen, so z. B. die Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie und des Autismus, scheinen möglich. Das Gebiet der mTOR-Hemmer ist in rascher Entwicklung (siehe hier).
Nebenwirkungen: Allerdings wird die Anwendung von mTOR-Hemmern durch die Nebenwirkungen, wie Hauterscheinungen, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Durchfälle, häufig eingeschränkt. Auch kann die Entwicklung von Resistenzen im Laufe der Behandlung Probleme bereiten. (4)J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1
Verweise
Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (s. Impressum)
Literatur
↑1 | Paediatr Drugs 2020 Feb;22(1):73-84. doi: 10.1007/s40272-019-00376-0. |
---|---|
↑2 | J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1 |
↑3 | Lancet Haematol. 2018 Jun;5(6):e240. doi: 10.1016/S2352-3026(18)30055-3. |
↑4 | J Hematol Oncol. 2019; 12: 71. Published online 2019 Jul 5. doi: 10.1186/s13045-019-0754-1 |