Hiatushernie
Definition
Die Hiatushernie ist ein Zwerchfellbruch, bei dem sich Magenanteile oberhalb des Zwerchfells befinden. Wenn sie ständig dorthin verschoben sind, handelt es sich um eine fixierte Hiatushernie; rutschen sie je nach Bedingungen hin und zurück, liegt eine Hiatusgleithernie vor. Die Hiatushernie ist eine Prädisposition für eine gastroösophageale Refluxkrankheit.
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Entstehung

Der Hiatus oesophageus (Zwerchfelllücke, durch die die Speiseröhre hindurchtritt) ist bei einer Hiatushernie größer als normal (Hiatusinsuffizienz) und der Mageneingang ist nach oberhalb des Zwerchfells gerutscht. Dabei spielt der Unterdruck im Brustraum (Thorax) eine wesentliche Rolle. Zusätzlich kommt ggf. Überdruck im Bauchraum hinzu, wie er bei starker Bauchpresse und bei großem Bauchumfang im Sitzen leicht entsteht.
Eine Lockerung der Halteapparate im Alter und zudem eine Erweiterung des Brustumfangs mit zunehmendem Alter könne weitere förderliche Faktoren sein.
Die erweiterte Zwerchfellzwinge für die Speiseröhre erleichtert eine Lockerung des muskulären Verschlussmechanismus der Speiseröhre am Überang zum Magen und damit eine Cardiainsuffizienz und somit eine Refluxkrankheit.
Es kommt zu einer Hiatusgleithernie oder zu einer fixierten Hiatushernie. Im ersten Fall gleitet je nach Druckverhältnissen die Magenschleimhaut hin und her, im zweiten verbleibt der cardioösophageale Schleimhautübergang ständig deutlich oberhalb des Zwerchfells. Aus einer anfänglichen Gleithernie kann eine fixierte Hernie werden.
Symptomatik
Eine Hiatushernie braucht keine Symptome hervorzurufen. Sie kann aber Auswirkungen auf den unteren Ösophagusverschluss haben und zur Cardiainsuffizienz prädisponieren. Daher findet man bei einer Hiatushernie gehäuft auch eine Refluxkrankheit und eine Refluxösophagitis. Gelegentlich lassen sich die Beschwerden schlecht von einer Angina pectoris, die ebenfalls Beschwerden hinter dem Brustbein verursacht, abgrenzen. Daher sollte eine koronare Herzkrankheit bei Risikopatienten ausgeschlossen werden.
Therapie
Wenn eine Hiatushernie keine Symptome hervorruft, so kann eine medikamentöse Behandlung und Vorbeugung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit ausreichen. Verwendet werden Protonenpumpenblocker (PPI) und u. U. Mittel, die sauren Reflux behindern, wie Alginsäure (z. B. Gaviscon). Eine Schrägstellung des Betts beschleunigt bei Reflux das Zurückfließen des Magensafts in den Magen. Ist der Magensaft mit Galle aus dem Dünndarm vermischt, kann eine Behandlung mit Urso seine Aggressivität mindern und die Heilung der Refluxösophagitis beschleunigen.
Wenn eine Refluxösophagitis auftritt, die sich mit den obigen Maßnahmen nicht beherrschen lässt, kommen operative Behandlungsmaßnahmen in Betracht, so vor allem eine Fundoplikatio und Hiatoplastik.
Verweise
Patienteninfos
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).