Allgemeines


Fruktosamin (Fruktose mit einer Aminogruppe) ist ein nicht enzymatisch entstehendes Stoffwechselprodukt, dessen Messwert im Blut verwendet werden kann, um die Stoffwechsellage bei Menschen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) zu beurteilen. Fruktosamin entsteht durch Bindung von Blutglukose an Serumproteine, vor allem an Albumin. Da Albumin eine biologische Halbwertszeit von etwa 19 Tagen aufweist, hat auch Fruktosamin eine solche Halbwertszeit.

Aussagekraft des Fruktosaminwerts

Wegen erheblicher Varianz der Werte (abhängig u. a. vom Bestimmungsverfahren und von Alter und Geschlecht) sind die Referenzwerte von Fruktosamin, die verschiedene Laboratorien angeben, nicht identisch.

Die Fruktosamin-Bestimmung ist der HbA1c-Bestimmung als Parameter für die Langzeiteinstellung des Blutzuckers bei Patienten mit Diabetes mellitus i. d. R. unterlegen und wird relativ selten und nur bei besonderer Indikation (s. u.) durchgeführt.

Ein Anstieg des Fruktosaminwerts im individuellen Verlauf zeigt eine Verschlechterung der Stoffwechsellage innerhalb der letzten 1 – 3 Wochen an (zum Vergleich: HbA1c zeigt die Stoffwechsellage der letzten 1 – 3 Monate an).

Indikationen zur Bestimmung von Fruktosamin

Eine Indikation für die Bestimmung von Fruktosamin bei Diabetes besteht i. d. R. nur in dem Falle, dass das HbA1c wegen einer angeborenen Hämoglobin-Anomalie oder einer Anämie ein zu unzuverlässiger Parameter ist.

Fruktosamin kann zur Langzeitbeurteilung des Blutzuckers herangezogen werden, bei denen beispielsweise gleichzeitig eine Sichelzellanämie, eine Thalassämie oder eine chronische Hämolyse (erhöhter Turnover mit verkürzter Lebenszeit der Erythrozyten) vorliegt.

Verweise