[vc_row][vc_column][vc_column_text]Milch gilt als gesund. Für Säugling ist Muttermilch unentbehrlich. Kuhmilch für Erwachsene wird jedoch als möglicher Risikofaktor für Krankheiten diskutiert.

→ Zu Milch siehe hier

Allgemeines


Milch ist für die Ernährung Neugeborener praktisch unersetzlich. Sie wirkt auf vielfältige Weise wachstumsfördernd und günstig auf das Immunsystem. Bei Erwachsenen jedoch ist dauerhafter Milchkonsum differenziert und kritisch zu betrachten.

Epidemiologische Studien weisen eine Korrelation zwischen Kuhmilchkonsum und Akne vulgaris, Typ-2-Diabetes mellitus, Prostatakrebs, Brustkrebs, hepatozelluläres Karzinom, diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom, neurodegenerativ Krankheiten und Gesamtmortalität auf. (1)Biomolecules. 2021 Mar 9;11(3):404. DOI: 10.3390/biom11030404 Die zugrunde liegenden Pathomechanismen beinhalten die in der Milch vorhandenen Wachstumsfaktoren und eine Stimulierung des mTORC1-Signalwegs. Andererseits haben die in Kuhmilch in großer Menge vorhandenen MikroRNA auch günstige Effekte, z.B. bezüglich Schutz vor Brust- und Darmkrebs, und therapeutisches Potenzial.


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Kuhmilch und Zivilisationserkrankungen

Westliche hochkalorische Ernährung zusammen mit anhaltendem Milchkonsum über das Kindesalter hinaus wird als wesentliche Ursache für die große Zivilisationskrankheit, den Diabetes mellitus, angesehen. Die ständige zusätzliche Stimulierung der Insulinproduktion durch Faktoren der Milch (verzweigtkettige Aminosäuren und mikroRNA) führt bei Menschen mit bereits ständiger Überstimulation, wie es beim metabolischen Syndrom der Fall ist, zu einer beschleunigten Erschöpfung der Inselzellen.

Es wird daher geraten, dass vor allem Diabetes-gefährdete Menschen, auf Milchkonsum verzichten. Auch zu anderen Zivilisationserkrankungen, wie der Adipositas, dem arteriellen Hypertonus und der Akne bestehen krankheitsfördernde (pathogenetische) Verbindungen. Dabei spielt eine Dauerstimulation des m-TORC1-Weges die Hauptrolle. (2)Nutr J. 2013 Jul 25;12:103. doi: 10.1186/1475-2891-12-103

Milch als Risikofaktor für Krebs?

Der Einfluss von Kuhmilch auf die Krebsentstehung ist differenziert zu betrachten. (3)Biomolecules. 2021 Mar 9;11(3):404. DOI: 10.3390/biom11030404

Milch fördert Prostatakrebs

Faktoren der Kuhmilch fördern die Zellproliferation und bedeuten für Kleinkinder einen physiologischen Stimulus für Wachstum (siehe hier). Für Erwachsene jedoch gilt der ständige Wachstumsstimulus als ein potenzieller Risikofaktor für Krebskrankheiten. Der Mechanismus beinhaltet zentral den mTORC1-Stoffwechselweg, der ein zentraler Schalter für die Zellproliferation darstellt.

Die anhaltende Überstimulierung der Wachstumsfaktoren wird als Ursache für das bei Milchtrinkern erhöhte Risiko für Prostatakrebs angesehen. (4)J Nutr. 2013 Feb;143(2):189-96 Die in Kuhmilch vorhandene mikroRNA miR-21 gilt als Onkogen und Risikofaktor für das Nierenzellkarzinom (5)PLoS One. 2012;12:e37366. doi: 10.1371 und das Prostatakarzinom. (6)Nutr Metab (Lond). 2012 Aug 14;9(1):74. doi: 10.1186/1743-7075-9-74. PMID: 22891897; PMCID: … Continue reading

Milch senkt das Risiko für Darmkrebs und Brustkrebs

Andererseits wird moderater Milchkonsum mit einem vermindertem Risiko für Blasenkrebs in Zusammenhang gebracht, in einer Arbeit um 16%. (7)Nutr Cancer. 2011 Nov;63(8):1263-71. doi: 10.1080/01635581.2011.614716. Epub 2011 Nov 1. PMID: … Continue reading Bei hohem Verbrauch von Vollmilch wurde dagegen ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs (+21%) gegenüber niedrigem Verbrauch festgestellt. (8)Adv Nutr. 2019 May 1;10(suppl_2):S224-S238. doi: 10.1093/advances/nmy119. PMID: 31089737; PMCID: … Continue reading

Auch andere Krebsarten werden durch Milchkonsum eher zurückgedrängt. (9) BMC Med. 2020 Dec 2;18(1):370. doi: 10.1186/s12916-020-01839-9: Es wurde festgestellt, dass

  • das Risiko für Darmkrebs in der Gruppe derjenigen, die Milch vertragen, um 5% niedriger war als in der Gruppe derjenigen mit Milchunverträglichkeit.
  • das Risiko für Blasenkrebs und das Mammakarzinom etwa gleich hoch wie in der Kontrollgruppe lag.
  • das Risiko für Prostatakrebs in einer Studiengruppe etwa gleich hoch, das in einer anderen (der Studiengruppe des FinnGen Konsortiums) um 7% höher als in der Gruppe derjenigen mit Milchunverträglichkeit lag.

Der schützende Effekt auf bestimmte Krebsarten wird auf die in der Milch in hoher Konzentration enthaltenen MikroRNA zurückgeführt. Ihnen wird therapeutisches Potenzial zugesprochen. (10)Int J Mol Sci. 2020 Oct 3;21(19):7327. DOI: 10.3390/ijms21197327

Verweise

 

Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


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Literatur[+]