Definition


Der Rheumafaktor (engl.: rheumatoid factor, RF) ist ein Autoantikörper (meist vom IgM-Typ, andere Typen sind aber möglich) gegen das Fc-Fragment der Immunglobuline des IgG-Typs. Beide bilden ein Aggregat (Rf-IgG), das zum Krankheitsprozess der rheumatoiden Arthritis beiträgt.


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Diagnostische Bedeutung

Der Rheumafaktor ist ein diagnostisches Kriterium der rheumatoiden Arthritis (RA, auch primär chronische Polyarthritis, PCP, genannt). Er ist bei ihr in etwa 75% der Fälle positiv, in Frühstadien jedoch in deutlich geringerem Prozentsatz. Er ist damit nur mäßig sensitiv.
Generell gilt: je höher der Titer ist, desto wahrscheinlicher liegt eine rheumatoide Arthritis vor. Werte über 50 IU/ml zeigen eine RA recht sicher an.

Der Rheumafaktor kann auch bei anderen Krankheiten, besonders bei anderen Autoimmunkrankheiten (wie dem Sjögren Syndrom oder einer Virushepatitis), positiv ausfallen und ist damit bei niedrigen Titern nicht sehr spezifisch. (1) 2017 Sep;26(6):987-990. doi: 10.17219/acem/63095. (2) 2017 Jun 19;18(6). pii: E1304. doi: 10.3390/ijms18061304.

Die diagnostische Aussagekraft ist im Zusammenhang mit positivem Anti-CCP (anti-cyclic citrullinated peptide) in Frühstadien der RA deutlich höher als alleine. (3) 2014 Jan-Feb;32(1):11-21. Die Sensitivität von Anti-CCP bezüglich der rheumatoiden Arthritis ist deutlich, die Spezifität jedoch nur gering höher als die von RF. (4) 2009 Nov-Dec;29(6):467-70. doi: 10.4103/0256-4947.57170.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur[+]