Ponatinib ist ein Medikament, welches gegen maligne Erkrankungen wirkt, bei denen eine Überfunktion von Tyrosinkinasen (z. B. EGFR, FGFR, PDGFR, VEGFR) eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören Leukämie, Glioblastom, gastrointestinale Stromatumoren, nicht kleinzelliger Lungenkrebs und Kopf- und Halskrebs. Ponatinib ist ein Multityrosinkinase-Inhibitor (gegen FGFRs, RET, AKT, ERK1/2, KIT, MEKK2), der zur oralen Behandlung dieser Erkrankungen wirksam sein kann, speziell wenn bereits eine Resistenz gegenüber anderen Tyrosinkinaseinhibitoren vorliegt. Dies ist nicht nur für myeloproliferative Erkrankungen gezeigt worden, sondern auch für andere Tumore, wie Schilddrüsen-, Brust-, Eierstock- und Lungenkrebs, Neuroblastome, rhabdoide Tumoren wahrscheinlich gemacht worden. (1) 2019 Jan 18;12:635-645. doi: 10.2147/OTT.S189391.


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Wirkmechanismus


Die Fibroblasten-Wachstumsfaktoren und ihre Rezeptoren spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung verschiedener Tumore. So tragen auch Zellen der myeloproliferativen Syndrome Rezeptoren des Fibroblasten-Wachstumsfaktors (FGFRs). Tyrosinkinasehemmer haben die Therapie der CML deutlich verbessert; dennoch muss in bis zu 30% der Fälle mit einer Resistenz auf Imatinib innerhalb der ersten 5 Jahre der Therapie gerechnet werden. Die Resistenz beruht auf Punktmutationen der Wachstumsfaktoren, die die Bindung des Inhibitors verhindert. Ponatinib (früher: AP24534) kann die Resistenz dieser Zellen überwinden; es hemmt die Rezeptoren und damit die über ihre Vermittlung induzierte Zellproliferation. (2)Cancer Cell. 2009 Nov 6;16(5):401-12

Wirkung

In einer Phase-1-Studie wurde bei 43 Patienten mit vorbehandelter CML in der chronischen Phase und Resistenz gegen Tyrosinkinaseinhibitoren mit Ponatinib ein dauerhaftes Ansprechen von 98% festgestellt. Von 22 Patienten in einer fortgeschrittenen Krankheitsphase oder im Blastenschub und mit einer Philadelphia-Chromosom-positiven ALL zeigten 32% ein gutes Ansprechen. (3)N Engl J Med. 2012 Nov 29;367(22):2075-88

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur[+]