Die Galerie „Polypektomie in Bildern“ veranschaulicht die Technik der Entfernung von Schleimhautwucherungen im Magendarmkanal. Hier zu sehen sind die Abtragungssequenzen von Polypen aus dem Dickdarm bei einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

Unkomplizierte Entfernung eines gestielten Polypen


Lang gestielter Polyp im S-Darm des Dickdarms ohne makroskopische Zeichen einer Bösartigkeit. Eine definitive Bewertung erlaubt die Histologie. Es wird eine Abtragung mit der Elektroschlinge durchgeführt.
Die Elektroschlinge wird in Position gebracht.
Nach Abtragung hängt der Polyp an der Schlinge, mit der er aus dem Darm geborgen wird.
Die Abtragungsstelle ist bei der abschließenden Besichtigung blutfrei.
Der Polypenkopf ist der Teil des Polypen, der Krebszellen beherbergen kann. Er soll nun unter dem Mikroskop (histologisch) untersucht werden. Makroskopisch sieht der Kopf des Polypen nicht krebsverdächtig aus.

Diese Bildsequenz dokumentiert den Ablauf einer unkomplizierten endoskopischen Entfernung eines gestielten mittelgroßen Polypen (Wucherung der Schleimhaut) im Dickdarm.

Der Kopf ist derjenige Teil des Polypen, von dem eine Entartung ausgehen kann. Der Polypenstiel ist in der Beziehung nicht von Belang; an ihm wird der Polyp abgetragen.

Durch den Arbeitskanal des Endoskops wird eine Drahtschlinge vorgeschoben, mit der Stiel des Polypen umgriffen wird. Sie dient als Elektromesser; ein breitflächiger Gegenpol ist auf der Haut aufgeklebt. Durch Stromapplikation schneidet sich die Schlinge durch den Stiel. Dabei werden kleine Gefäße koaguliert, so dass sie nicht bluten. Bei einem relativ dünnen Stiel wie hier ist nicht mit einer Blutung zu rechnen.

Polypektomie.

Polypektomie mit Blutungsprophylaxe durch Endoloop

Großer, lang gestielter Polyp im Dickdarm. Wegen der Dicke des Stiels und der Größe des Polypenkopfs muss mit einem größeren arteriellen Gefäß im Stil gerechnet werden, das nach Polypektomie blutungsbereit sein könnte. Aus Diesem Grund wird der Stiel vor der geplanten Abtragung sicherheitshalber durch einen Endoloop abgebunden.
Eine Fadenschlinge (Endoloop) wurde hier über den Kopf des Polypen gestülpt und an der Basis des Stiels zugezogen. Er kann jetzt vom Gerät abgekoppelt werden. Im nächsten Schritt soll eine Elektroschlinge über den Kopf zum Stiel gebracht werden.
Die Elektroschlinge sitzt oberhalb (distal) des in der Tiefe erkennbaren basisnahen Endoloops am Stiel und ist bereits unter Spannung. Nun kann der Schneidstrom angewendet werden.
Der Polypenkopf ließ sich problemlos mit Hilfe des Elektromessers entfernen. Der übrig gebliebene basisnahe Anteil des Stiels ist durch den Endoloop gesichert und blutet nicht. Die Blutschliere am Polypenkopf stammt aus ihm selbst. Der Stielrest wird verheilen und wird später nicht mehr erkennbar sein.
Der geborgene Polypenkopf hat einen Durchmesser von etwa 1,5 cm und sieht makroskopisch nicht krebsverdächtig aus. Er wird nun zur histologischen Aufarbeitung in ein pathologisches Institut eingeschickt.
Nach Bergung des Polypen, wird die Abtragungsstelle kontrolliert. Der Endoloop sitzt einwandfrei; es ist zu keiner Blutung gekommen. Nach einigen Tagen fällt der Endoloop von selbst ab, und die Wunde verheilt.

Entfernung eines breitbasigen Polypen

Hier wird ein kleiner breitbasig aufsitzender Polyp im rechten aufsteigenden Teil des Dickdarms (Colon ascendens) knapp oberhalb des Coekums entfernt. Die Ränder werden durch Clips adaptiert. Sie sichern den Defekt der Abtragungsstelle gegen eine mögliche spätere Blutung.

Flacher, breitbasig aufsitzender Polyp der Dickdarmschleimhaut. Er kann mit der Elektroschlinge gefasst und in 2 Schritten abgetragen werden.
An der Abtragungsstelle klafft die Wunde und kann, auch wenn sie aktuell nicht blutet, doch später zu bluten beginnen. Daher wird eine Clippung geplant.
Die Wundränder konnten durch die Clips adaptiert und die Wunde geschlossen werden. Die Metallclips werden nach wenigen Tagen abgestoßen.

Blutung bei Abtragung eines breitbasigen Polypen

Breitbasiger, lobulierter Polyp im oberen Sigma. Makroskopisch keine Malignitätszeichen.
Die Abtragung mit dem Elektromesser verlief zunächst bis auf eine geringfügige Blutung komplikationslos. Nun sollten die Wundränder durch Clips adaptiert werden.
Während der Beobachtung öffnete sich spontan ein arterielles Gefäß, das spritzend zu bluten begann.
Ein zentral applizierter Hämoclip stoppte die Blutung. Anschließend wurden die Ränder der Wunde mit mehreren Clips adaptiert. Abschließend sistierte die Blutung sicher.
Der geborgene Polyp hatte eine Längsausdehnung von 3 cm. Histologisch war er gutartig.

 

Mukosektomie eines breitbasigen Polypen

Flache, sehr breitbasige Polypen lassen sich mittels einer Mukosektomie („Mukosa“ = Schleimhaut) abtragen. Dazu siehe hier.

Großer, breitbasig wachsender Polyp im Rektum. Vor seiner Entfernung mithilfe der Elektroschlinge wird er durch Unterspritzung mit einer Adrenalinlösung von seiner Unterlage angehoben. Damit lässt er sich mit der Schlinge besser fassen; zugleich wird die Blutungsgefahr minimiert.
Hier ist ein Teil des Polypen bereits entfernt. In dem oberen Teil erkennt man die Wundfläche mit der durchscheinenden Muskelschicht des Darms.
Hier ist der Polyp bereits vollständig entfernt. Eine Blutung ist nicht aufgetreten. Die Ränder lassen sich nicht adaptieren; sie nähern sich nach Ablassen der insufflierten Luft und wachsen innerhalb weniger Tage nach zentral hin zu.

 


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Verweise

Patienteninfos