Dronedaron (Multaq®) ist ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere von Vorhofflimmern.

Das Wichtigste


Kurzgefasst
Dronedaron senkt die Herzfrequenz. Es erweitert die Behandlungsmöglichkeiten der schnellen Form der absoluten Arrhythmie bei Vorhofflimmern. Es reduziert das Risiko, durch eine tachykarde Herzrhythmusstörung zu sterben. Die Wirkung ist ähnlich der von Amiodaron, übertrifft aber nicht dessen Wirkung. Im Gegensatz zum Amiodaron fehlt bei ihm die Nebenwirkung einer gelegentlichen Hyperthyreose, so dass es im Fall einer Schilddrüsenerkrankung mit Überfunktion eher in Frage kommt.

 

Eigenschaften

Dronedaron ähnelt vom molekularen Aufbau dem Amiodaron (Benzofuranderivat); es enthält i. G. zu ihm jedoch kein Jod, das beim Amiodaron zu einer Hyperthyreose führen kann. Nebenwirkungen auf Lungen oder Schilddrüse sind nicht oder kaum zu gewärtigen[1].

Dronedaron ist ein Mehrkanalblocker (Ca-, K-, Na–Kanäle), im Vordergrund steht die Blockade der K-Kanäle. Als Folge kommt es zur Verlängerung des Aktionspotentials und der Refraktärzeit der Herzmuskelzellen. So wird eine antiarrhythmogene Wirkung bei nur sehr geringer arrhythmogener Wirkung erklärt.

Die Substanz hat antiadrenerge Eigenschaften. Sie hemmt die Kreatinin-Ausscheidung in den Nierentubuli und kann daher in seltenen Fällen zu einem Anstieg der Nierenwerte führen.

Therapeutische Wirkung

Dronedaron wirkt Rhythmus-kontrollierend und Frequenz-senkend[2] [3]. Bei paroxysmalem Vorhofflimmern verhindert oder reduziert es Rezidive der absoluten Arrhythmie. Es senkt das Risiko einer schweren kardiovaskulären Komplikation (insbesondere des kardiovaskulären arrhythmischen Todes) deutlich (ATHENA-Studie[4]).

Eine Metaanalyse von Studien zeigt, dass Dronedaron bei Patienten mit einer absoluten Arrhythmie in der Vorgeschichte weniger effizient den Sinusrhythmus aufrecht erhält als Amiodaron [5].

Dronedaron sollte bei kurz zurück liegender Dekompensation des Herzens nicht verwendet werden. Auch wird von einer Komedikation mit Medikamenten, die starke Hemmer von Cyp3A4 sind, und solchen, die das QT-Intervall verlängern, abgeraten [6].

Verweise

Literatur

  1. ? Cardiovasc Drugs Ther. 2009 Oct;23(5):385-93
  2. ? Am Heart J. 2008 Sep;156(3):527.e1-9
  3. ? N Engl J Med. 2007 Sep 6;357(10):987-99
  4. ? J Cardiovasc Electrophysiol 2008; 19: 69-73
  5. ? Expert Opin Drug Saf. 2010 Jan;9(1):189-99
  6. ? Cardiovasc Ther. 2010 Spring;28(1):38-47