Xanthelasmen
Xanthelasmen sind weißliche Lipidflecken, die in der Haut, häufig an den Augenlidern, leicht zu erkennen sind. Sie kommen auch in der Schleimhaut des Magendarmtrakts vor und sind Zeichen erhöhter Cholesterinspiegel im Blut. Histologisch bestehen sie aus Histiozyten, die mit multiplen Fetttröpfchen gefüllt sind (Schaumzellen). Xanthelasmen finden sich häufiger bei Patienten mit einer Fettstoffwechselstörung, bei einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und bei einer primär biliären Cholangitis (PBC).
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Lipidflecken sind ein klinischer Hinweis auf eine Fettstoffwechselstörung und kommen vor allem bei starkem Übergewicht (Adipositas) und bei einer primär biliären Cholangitis (PBC) vor.
Xanthelasmen bei PBC

Bei einer primär biliären Cholangitis (PBC) treten Lipidflecken relativ häufig (bis etwa 10%) am inneren Rand des Oberlids auf. Wenn solche Flecken bei jüngeren Frauen mit Juckreiz oder Gelbsucht erkennbar sind, kann bereits auf die Möglichkeit einer PBC geschlossen werden. Auch an anderen Stellen des Körpers treten gelegentlich Lipidflecken auf. Eine Hypercholesterinämie und Lipoprotein X (ein anormales Lipoprotein, das aus Phospholipiden und unverestertem Cholesterin besteht und bei Cholestase entsteht) können dabei eine Rolle spielen. In einem Fall wurde ein Verschwinden der Lipidflecke nach Lebertransplantation beschrieben. (1)J Investig Med High Impact Case Rep. 2022 Jan-Dec;10:23247096221089488. doi: … Continue reading
Magenxanthelasmen

Ein Magenxanthelasma (auch als Xanthom der Magenschleimhaut bezeichnet) ist ein Lipidfleck (ein gelblich-weißlicher Plaque) in der Magenschleimhaut, der gelegentlich bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) zufällig entdeckt wird. Er beinhaltet histologisch schaumig aussehende Makrophagen, die mit lipidhaltigen kleinen Vesikeln gefüllt sind. Meist ist die Diagnose bereits makroskopisch klar, in einigen Fällen kann der Aspekt einem Siegelringkarzinom (2)Histopathology 1994;2013:581–2 oder einem neuroendokrinen Tumor ähneln. (3)Arch Pathol Lab Med 1997;2013:1100–3 Der Befund galt bislang als harmlos und hatte keine besondere diagnostische Bedeutung. Er soll in einigen Fällen mit einem Alterungsprozess (4)Nihon Ronen Igakkai Zasshi 1991;2013:683–7, in anderen mit einer atrophischen Gastritis zusammenhängen. Wenn die Genese unklar erscheint, sollte eine Biopsie und Histologie erfolgen. (5)BMJ Case Rep. 2013 Oct 28;2013:bcr2013201017. DOI: 10.1136/bcr-2013-201017. Ein neuer Aspekt jedoch bringt die Lipidflecken in der Magenschleimhaut in Zusammenhang mit einer Disposition für Magenkrebs. Daher sollten regulär Biopsien erfolgen. (6)J Gastroenterol. 2016 Jan;51(1):35-42. DOI: 10.1007/s00535-015-1081-0 Als Verbindung wird angenommen, dass die Phagozytose von H. pylori-Bakterien die Umwandlung von Makrophagen in Schaumzellen induzieren kann, die schließlich die Lipidflecken bilden. Dies erfolgt vorzugsweise in intestinalen Metaplasieinseln, die sich in einer Helicobacter-positiven atrophischen Gastritis bilden, welche für eine Krebsentstehung prädisponieren (siehe hier). (7)Can J Gastroenterol Hepatol. 2020 Feb 21;2020:3578927. DOI: 10.1155/2020/3578927
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Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Literatur
↑1 | J Investig Med High Impact Case Rep. 2022 Jan-Dec;10:23247096221089488. doi: 10.1177/23247096221089488 |
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↑2 | Histopathology 1994;2013:581–2 |
↑3 | Arch Pathol Lab Med 1997;2013:1100–3 |
↑4 | Nihon Ronen Igakkai Zasshi 1991;2013:683–7 |
↑5 | BMJ Case Rep. 2013 Oct 28;2013:bcr2013201017. DOI: 10.1136/bcr-2013-201017. |
↑6 | J Gastroenterol. 2016 Jan;51(1):35-42. DOI: 10.1007/s00535-015-1081-0 |
↑7 | Can J Gastroenterol Hepatol. 2020 Feb 21;2020:3578927. DOI: 10.1155/2020/3578927 |