Die CMV-Hepatitis ist eine durch das Zytomegalievirus (CMV) hervorgerufene Leberentzündung; sie spielt vor allem bei Neugeborenen und Menschen mit Immundefekten eine Rolle. Es ist eine der wesentlichen Gefahren nach einer Organtransplantation mit medikamentöser Unterdrückung der Immunreaktionen. Das Zytomegalievirus ist ein DNA-Virus und gehört zu den Herpesviren.


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Verbreitung


Die CMV-Hepatitis ist weltweit verbreitet.

Infektion

Die meisten Infektionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen verlaufen asymptomatisch. Jahrelange Dauerausscheidung ist möglich bei perinataler Infektion, bei schwangeren Erstinfizierten, bei immunsupprimierten Infizierten.

Die CMV-Übertragung erfolgt vielfach perinatal. Eine Erstinfektion findet seltener bei Erwachsenen statt. Eine Leberentzündung durch CMV kann nach Bluttransfusion, nach Organtransplantation, bei Schwangeren oder bei Patienten unter Immunsuppression (z. B. durch ein Lymphom oder unter Chemotherapie) auftreten.

Klinik

Eine CMV-Hepatitis wird oft unbemerkt (inapparent) durchgemacht. Wenn sie symptomatisch wird, sind die Symptome nicht speifisch: Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber, dazu auch Übelkeit, Erbrechen. Es kann eine Gelbsucht (Ikterus) auftreten.

Bei der klinischen Untersuchung imponiert im akuten Stadium gelegentlich eine Vergrößerung von Leber und Milz (Hepatosplenomegalie).

Die Leberenzuündung dauert etwa drei bis sechs Wochen. Die Organvergrößerungen können über Monate anhalten.

Diagnostik

Labor

Wenn eine CMV-Infektion zu einer Leberentzündung (CMV-Hepatitis) führt, steigen die Leberwerte, insbesondere die Transaminasen im Blut an, wobei die GPT meist höher ausfällt als die GOT. Selten kommt es zu einer leichten Erhöhung auch des Bilirubins.

Im Rahmen der CMV-Infektion kann es zu einer Knochenmarksuppression mit Leukopenie und Thrombopenie kommen.

-> Laborwerte bei Leberkrankheiten

Histologie

In der Leberhistologie imponieren große, abnorme Zellen mit intranukleären Einschlusskörpern. In Epithel, Endothel und Bindegewebe findet sich eine absolute und relative Lymphozytenvermehrung.

Serologie

Serologische Nachweise sind nicht immer zuverlässig wegen der Virusheterogenität.

Grundlage ist ein Virusnachweis in Körperflüssigkeiten oder infizierten Geweben durch Nachweis von CMV-DNA; ein Virusnachweis alleine bedeutet allerdings nicht unbedingt Erkrankung, es müssen erhöhte Leberwerte hinzukommen. Im Zweifel kann die Diagnose durch eine Leberhistologie mit DNA-Nachweis im Gewebe geklärt werden.

Therapie

Zur Behandlung einer frischen CMV-Infektion kommen Virustatika wie Ganciclovir [GCV], Foscarnet [PFA] und Cidofovir in Frage.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).