Aspirationspneumonie

Artikel aktualisiert am 10. Dezember 2017

Die Aspirationspneumonie ist eine Lungenentzündung, die durch Einatmung von Fremdmaterial zustande kommt, wenn die Abwehrfunktion des Atemwegssystems mit Husten und Schleimproduktion unzureichend ist. Die Pneumonie nach einer Aspiration ist in der Regel in basalen Lungenabschnitten lokalisiert.


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Ursachen

  • Schluckstörungen im Rahmen einer neurologischen Krankheit, wie z. B. nach einem Schlaganfall sind eine relativ häufige Ursache für eine Aspirationspneumonie.
  • Erbrechen unter tiefer Sedierung (z. B. im Rahmen der Einnahme einer Überdosis von Medikamenten) führt oft zu einer Aspirationspneumonie.
  • Eine gastroösophageale Refluxkrankheit kann zu einer chronischen Bronchitis und in seltenen Fällen auch zu einer Aspirationspneumonie führen.
  • Eine Regurgitation aus einem Zenker’schen Divertikel oder einem über einer Stenose dilatierten Ösophagus (z. B. bei einem Ösophaguskarzinom oder einer Achalasie) kann zu einer Aspirationspneumonie führen.

Symptomatik

In der Regel führt eine Aspiration zu heftigem Husten und einer Schleimproduktion der Bronchialschleimhaut. Diese Symptome stehen oft am Beginn; später entwickelt sich eine Pneumonie mit Tachypnoe (schneller Atmung), Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Je nach Ausdehnung kann eine mehr oder weniger ausgeprägte Atemnot hinzukommen.

Diagnostik

Die Pneumonie wird klinisch durch Perkussion und Auskultation der Lungen verdächtigt und röntgenologisch (Röntgenübersichtsaufnahme der Lungen in 2 Ebenen, Computertomographie) gesichert. Die Ursache einer Aspiration ergibt sich meist anamnestisch. Bei einer Bronchoskopie und Lavage der Bronchien kann aspiriertes Material gefunden werden.

Therapie

Die Pneumonie wird antibiotisch behandelt, wobei die aeroben Hauptkeime (Streptokokken, Staphylokokken, Hämophilus und Pseudomonas spec.) berücksichtigt werden. Liegt ein Antibiogramm vor, so wird die Antibiose nach ihm ausgerichtet.

Zugleich wird die Ursache der Aspiration in das Therapiekonzept einbezogen.

  • Eine ausgeprägte Refluxkrankheit beispielsweise bedingt bei bettlägrigen Patienten eine schräge Lagerung; zudem ist eine Antirefluxoperation zu diskutieren.
  • Ein Zenker-Divertikel] sollte operativ (oder endoskopisch) revidiert werden.
  • Eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall bedarf eines Schlucktrainings unter Kontrolle und der Auswahl geeigneter Nahrungsmittel mit meist breiiger, nicht zu flüssiger Konsistenz (was individuell angepasst werden muss).

Verweise