Sympathicus

Artikel aktualisiert am 5. September 2018

Der Sympathicus ist zusammen mit dem Parasympathicus ein Teil des autonomen, nicht willkürlich kontrollierten Nervensystems.


Überblick

Der Sympathicus steuert zusammen mit seinem Gegenpart, dem Parasympathicus, die wichtigsten vegetativen Funktionen des Körpers. Überträgerstoff (Neurotransmitter) ist Noradrenalin. Antagonisten sind Alpha- und Betablocker. Die Hauptfunktionen betreffen die Arbeitsphase (nicht die Ruhephase) des Körpers. Der Sympathicus bereitet ihn auf Anstrengung, Kampf und Flucht vor und wird bei heftiger Erregung, Angst und Furcht aktiv. Die vegetativen Funktionen (Entspannung, Verdauung) werden gehemmt. Alpha-Typ-Persönlichkeiten haben oft einen dauerhaft erhöhten Symathicotonus, was zur Hypertonie und zu kardiovaskulären Erkrankungen prädisponiert. Siehe dazu im Einzelnen hier.

Der Sympathicus übt seine Funktionen in Abstimmung mit dem Parasympathicus aus. Beide Teile des autonomen Nervensystems sind funktionell gemeinsam zu betrachten (siehe hier).

Aufbau

Der Sympathicus entspringt dem Rückenmark zwischen Th1 und L2/3, und zwar dort der lateralen grauen Säule. Die dortigen Zellen werden „präsynaptisch“ genannt. Ihre langen Ausläufer verlassen das Rückenmark im Bereich der vorderen Wurzel und führen zunächst zu paravertebralen Ganglien. Ihre Information übertragen sie dort über nikotinerge Acetylcholinrezeptoren auf die dortigen Ganglienzellen, die als „postsynaptisch“ bezeichnet werden. Die Ausläufer dieser postsynaptischen Nervenzellen ziehen zu den Erfolgsorganen (Schweißdrüsen, glatte Muskulatur) und übertragen die Information weiter. Sie ziehen zu all den Organen, die auch vom Parasympathicus angesteuert werden. So ziehen sie von den obersten paravertebralen Ganglien im Halsbereich auch zum Kopf (z. B. zu den Pupillen) und von den untersten zu den Organen des Beckens und in die Beine. Die Übertragung erfolgt dort jeweils durch Noradrealin über adrenerge Rezeptoren der Erfolgsorgane. Ausnahmen sind die Schweißdrüsen, die über Acetylcholin angeregt werden. Auch die Nebennieren nehmen eine Sonderstellung ein; sie lassen sich als umgewandelte paravertebrale Ganglien auffassen, die präsynaptisch durch Acetylcholin angeregt werden und daraufhin postsynaptisch Noradrenalin (Norepinephrin) und vor allem Adrenalin (Epinephrin) produzieren.

Wirkungen

Organ Wirkung
AugePupillenerweiterung (Effekt: verbesserte Erkennung dunkler, möglicherweis gefährlicher Dinge)
HerzBeschleunigung der Herzaktion (positiv chronotrop) und Erhöhung der Herzkraft (positiv inotrop)
LungenIndirekte Wirkung über Adrenalin: Erweiterung der Atemwege
NierenErhöhung der Produktion von Renin (Effekt: Verbesserung des Sauerstofftransports im Blut)
VerdauungstraktHemmung der Magen- und Darmtätigkeit und Verminderung der Durchblutung der Verdauungsorgane
Blutgefäßsystem–        Verbesserung der Muskeldurchblutung,

–        Einschränkung der Durchblutung vegetativer Organe wie des Magendarmkanals (Effekt: Vergrößerung des für die Muskulatur zur Verfügung stehenden Blutvolumens)

SchweißdrüsenAnregung zur Verbesserung der Wärmeabfuhr

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Verweise