Catumaxomab (Removab ®) ist ein molekularbiologisch hergestellter Antikörper, der Krebszellen mit T-Lymphozyten und Makrophagen in Kontrakt bringt. Er fördert den Zelluntergang von Zellen, bei denen ein spezielles Oberflächenantigen überexprimiert ist. Bei malignem Aszites wird er intraperitoneal appliziert.

Das Wichtigste


Kurzgefasst
Catumaxomab ist ein Medikament, welches die Behandlungsmöglichkeiten von bösartigen Bauchtumoren wie Magenkrebs und Eierstockkrebs mit Bauchwasser (Aszites) sowie von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erweitert. Es fördert die körpereigene Abwehr der Krebszellen durch das Immunsystem. Unter den Nebenwirkungen kann es zu Fieber und einer Erhöhung der Leberwerte sowie einem Abfall bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, kommen.

Es werden vor allem gute Erfahrungen bei auf eine Behandlung nicht ansprechender Bauchwassersucht (therapierefraktärem malignen Aszites) berichtet. Voraussetzung ist, dass die Zellen das Antigen EpCAM auf ihrer Zelloberfläche überexprimieren. Eine Injektion in die Leibeshöhle führt meist zu einer deutlich nachlassenden Aszitesproduktion.

 

Wirkungen

Catumaxomab ist ein trifunktionaler Antikörper zur Behandlung von malignem Aszites (Bauchwassersucht), bei der die verantwortlichen Tumore das Adhäsionsmmolekül „epithelial cell-adhesion molecule“ (EpCAM) auf ihren Oberflächen tragen.

Es fördert eine koordinierte immunologische Reaktion, bei der die Krebszellen durch die T-Lymphozyten zytotoxisch geschädigt und von den Makrophagen (Fresszellen) anschließend phagozytiert werden.

Die Bindungsseiten von Catumaxomab sind gegen menschliches EpCAM und das menschliche T-Zell_Antigen CD3 (Anti-EpCAM x Anti-CD3) gerichtet. EpCAM ist die Abkürzung für epithelial cell adhesion molecule. Es wird in einigen Tumoren epithelialer Herkunft überexprimiert, so in Zellen des Ovarialkarzinoms oder Magenkarzinoms. Es wird als Tumormarker verwendet.

Trivalente Antikörper wie Catumaxomab können bei malignen Ergüsse, wie z. B.

indiziert sein.

Mögliche Indikationen

  • Der maligne Aszites stellt eine Indikation dar. Wirksamkeit wurde nachgewiesen beispielsweise für das
    • Ovarialkarzinom [3], (1) 2014 Nov;24(9):1583-9. doi: 10.1097/IGC.0000000000000286.
    • Magenkarzinom (2) 2015 Oct;18(4):833-42. doi: 10.1007/s10120-014-0423-6 [4],
    • Nierenzellkarzinom. (3) 2017 Mar;35(3):114.e9-114.e14. doi: 10.1016/j.urolonc.2016.10.023. (4) 2016 Jul-Aug;23(4):e1078-81. doi: 10.1097/MJT.0000000000000064.

Bei den Studien wurde gezeigt, dass die Häufigkeit der Aszitespunktionen teilweise erheblich abnahm; so verlängerte sich das Punktionsintervall in der Zulassungsstudie von 15 auf 44 Tage [5].

  • Das NSCLC (nicht kleinzelliger Lungenkrebs), eine Sonderform des Bronchialkarzinoms, zeigt ebenfalls eine Überexpression von EpCAM und ganz entsprechend ein positives Ansprechen auf Catumaxomab [6].

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen von Catumaxomab betreffen Fieber, BAuchschmerzen, erhöhte Leberenzyme, Übelkeit und erniedrigte Lymphozyten [7] [8]. Sie sind meist zu beherrschen. (5) 2015 Nov;20(11):1333-41. doi: 10.1634/theoncologist.2015-0076.


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Verweise

Literatur

  1. ? Future Oncol. 2010 Sep;6(9):1387-94
  2. ? J Immunother. 2009 Feb-Mar;32(2):195-202
  3. ? Clin Cancer Res. 2007 Jul 1;13(13):3899-905
  4. ? Cancer Treat Rev. 2010 Oct;36(6):458-67
  5. ? Zulassungsstudie
  6. ? Cancer Immunol Immunother. 2007 Oct;56(10):1637-44
  7. ? J Immunother. 2009 Feb-Mar;32(2):195-202
  8. ? Biologics. 2010; 4: 103–110

Literatur[+]