Hirnnerven

Artikel aktualisiert am 14. Februar 2019

Hirnnerven sind Nerven, die aus den basalen Anteilen des Gehirns entspringen und den Kopf mit seinen sensiblen (Hautempfindungen), sensorischen (Riechen, Sehen, Schmecken) und motorischen (Mimik, Schlucken, Sprechen, Kopfdrehung) Organen versorgen.

Durch eine gründliche körperliche Untersuchung lassen sich Funktionsausfälle im Kopf-Hals-Bereich der Schädigung einzelner Nerven zuordnen.


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Zuordnung der Hirnnerven zu Funktionen

NervNameFunktionStörung
IN. olphactoriusRiechenRiechstörung (Anosmie)
IIN. opticusSehenSehstörungen, Blindheit, Amaurosis fugax
IIIN. oculomotoriusLidbewegungen, Augenbewegungen, Pupillenreaktion, FokussierungAugen- und Lidparesen
IVN. trochlearisAugenbewegungen (auf und ab)Augenparesen
VN. trigeminus, 3 Hauptäste (Haut von Stirn, Gesichtsmitte, Unterkiefer)Sensibiliät von Gesicht, vorderer Kopfhaut und AugenGefühlsstörungen, Schmerzen (Trigeminusneuralgie)
VIN. abducensSeitwärtsbewegung der AugenAugenlähmung, Doppelbilder bei Seitwärtsblick
VIIN. facialisMimik, Tränen- und Speicheldrüsen, Geschmackmimische Störungen, Geschmacksstörung (Anosmie)
VIIIN. statoacusticus bzw. vestibulocochlearisHören, GleichgewichtHörstörung (plötzlich: Hörsturz), Schwindel
IXN. glossopharyngeusEmpfingungen vom hinteren Teil der Zunge, Rachen, zudem motorische Innervation der Schluckmuskulatur, beteiligt an Blutdruckregulation über Afferenzen von den Carotis-ArterienSchluckstörungen
XN. vagusFunktionen des Parasympathicus (Regulation der vegetativen bzw. Erholungsphase des Körpers mit Auswirkungen auf Herz, Kreislauf, Magendarm)tief greifende Fehlregulationen des Parasympathicus, z. B. mangelhafte Stimulation der Magendarmfunktionen wie Drüsensekretionen und Ösophagus-, Magen- und Darmmotilität (mit Schluckstörung in der Speiseröhre, Magenentleerungsstörung, Verstopfung, Harnverhalt), Überwiegen des Sympathicus mit beschleunigtem Herzschlag. Die Symptome entsprechen im Innervationsbereich des N. vagus denen einer Atropinvergiftung.
XIN. accessoriusDrehung des Kopfs (M. sternocleidomastoideus), Hebung der Schultern (M. trapezius)Schwäche bzw. Lähmung der Muskeln, Hängeschultern
XIIN. hypoglossusZungeLähmung der Zunge, Muskelfaszikulationen

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).