Defäkographie

Artikel aktualisiert am 20. Februar 2019

Die Defäkographie ist eine funktionelle Röntgenuntersuchung der Darmentleerung (Defäkation). Sie wird indiziert, wenn der Verdacht auf eine Störung im Ablauf der Entleerung des Enddarms und der Funktion des Analkanals vorliegt, so z. B. bei einer proktogenen Obstipation oder bei einer Stuhlinkontinenz und Beckenbodeninsuffizienz.

Untersuchungsmethode: Es wird nach Enddarmentleerung durch ein Zäpfchen oder Klistier ein flüssiges Kontrastmittel in den Enddarm instilliert. Der Patient wird auf einem Toilettenstuhl vor dem Durchleuchtungsgerät gesetzt und aufgefordert zu pressen oder zu husten und gleichzeitig den Inhalt des Enddarms zurückzuhalten. Es wird dadurch erkennbar, ob der Schließmuskel unter diesen Bedingungen dicht schließt. Er wird dann aufgefordert, den Enddarm zu entleeren. Der Vorgang wird röntgenologisch gefilmt (Video). Dadurch kann beispielsweise erkannt werden. ob sich der Enddarm zur Entleerung aufrichtet und ob sich eine Rektozele, Enterozele oder Intussuszeption bilden und ob eine obstruktive Defäkationsstörung vorliegt. Je nach Fragestellung können zur Abgrenzung der Nachbarorgane kurz vor der Untersuchung die Blase und die Scheide mit Kontrastmittel gefüllt werden.

Aussagewert: Die Defäkographie ist eine wichtige Methode zu Feststellung der Operationsindikation und Wahl der Operationsmethode zur Behebung einer Defäkationsstörung (z. B. durch eine STARR-Operation).


Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).