[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Altersdiabetes ist eine Form der Zuckerkrankheit, die in fortgeschrittenem Lebensalter auftritt. Es handelt sich um einen Typ-2-Diabetes, der in der Regel als Folge von zunehmendem Körpergewicht anzusehen ist. Es sind einige besondere Gesichtspunkte zu berücksichtigen. (1)J Clin Endocrinol Metab. 2019 May 1;104(5):1520-1574. DOI: 10.1210/jc.2019-00198. PMID: 30903688; … Continue reading
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Inhaltsverzeichnis
Untersuchungen
Patienten über 65 Jahren sollten auf das Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) hin untersucht werden. Lässt sich bei ihnen durch die Bestimmung des Nüchternblutzuckers oder / und HbA1c-Werts ein Prädiabetes oder Diabetes feststellen, so sind Untersuchungen auf die Ursache und auf die möglicherweise bereits eingetretenen Folgen und Komplikationen indiziert. Die Anamnese sollte eine Erhebung der Ernährungsgewohnheiten und des allgemeinen Lebensstils umfassen.
Mögliche Ursachen
Als mögliche Ursachen und Vorbedingungen kommen in Betracht:
- Starkes Übergewicht bzw. Adipositas,
- Familiäre Belastung (Anamnese),
- Medikamente, insbesondere Kortisonpräparate (Glukokortikoide),
- Autoimmunkrankheiten,
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse mit Beeinträchtigung der Insulinproduktion.
Assoziationen: Rauchen, erhöhter Alkoholgenuss, verminderte körperliche Bewegung
Mögliche Folgen und Komplikationen
Als möglicherweise bereits eingetretene Folgen und Komplikationen sind zu berücksichtigen:
- Arteriosklerose mit ihren Folgen
- Koronare Herzkrankheit
- Durchblutungsstörungen der Beine
- Arteriosklerotische Plaques an den Halsschlagadern ggf. mit Zeichen eines unbemerkt abgelaufenen kleinen Schlaganfalls
- Veränderungen an der großen Körperschlagader (Aorta: vermehrte Plaques der Aortenwand, Aortenaneurysma)
- Fettstoffwechselstörung
- Erniedrigtes HDL-Cholesterin (<35 mg/dl bzw. 0.90 mmol/l)
- Erhöhte Werte für Triglyceride (>250 mg/dL 2.82 mmol/L)
- Erhöhtes Non-HDL-Cholesterin
- Nierenfunktionsstörung (Serum-Kreatinin, 24-Stunden-Kreatinin-Clearance, Albuminurie)
- Veränderung des Augenhintergrunds
- Neurologische Erkrankungen, Gehirnfunktion und diabetische Enzephalopathie (inkl. Demenz) und Neuropathie (2) 2021 Oct 30;13(10):e19142. DOI: 10.7759/cureus.19142. PMID: 34868777; PMCID: PMC8628358.
- Blutdruckerhöhung (Hypertonie: ≥140/90 mm Hg oder antihypertensive Therapie)
Assoziation: Eine geringe Erhöhung des Krebsrisikos sollte unabhängig von speziellen Vorsorgemaßnahmen eine allgemeine Tumor-Übersichtsdiagnostik umfassen.
Behandlung
Die Behandlung des Altersdiabetes hat besondere Aspekte zu berücksichtigen. (3)J Clin Endocrinol Metab. 2019 May 1;104(5):1520-1574. DOI: 10.1210/jc.2019-00198. PMID: 30903688; … Continue reading
Prädiabetes älterer Menschen: Die Behandlung hat zum Ziel, ein Fortschreiten zum manifesten Diabetes zu verhindern oder hinauszuschieben. In erster Linie ist eine Umstellung des Lebensstils inklusive der Ernährungsgewohnheiten zu prüfen. Medikamentös wird Metformin für bestimmte Patientengruppen, nicht jedoch generell (4)Diabetes Care. 2020 Sep;43(9):1983-1987. DOI: 10.2337/dc19-2221. PMID: 32936780., in Erwägung zu ziehen sein, vor allem solche, bei denen eine Lifestile-Umstellung nicht gewollt oder erwartbar ist. (5)BMJ Open Diabetes Res Care. 2021 Oct;9(1):e002468. DOI: 10.1136/bmjdrc-2021-002468. PMID: 34645617; … Continue reading
Diabetes älterer Menschen: Grundlage ist eine Umstellung des Lebensstils inklusive der Ernährungsgewohnheiten. Eine zu strenge diätetische Restriktion ist oft kontraproduktiv. Medikamentös stehen verschiedene Medikamentengruppen inkl. Insuline zur Verfügung. Als erstes Medikament der Wahl kommt meist Metformin in Frage, nicht jedoch bei stärker eingeschränkter Nierenfunktion (< 30 ml/min). Weitere, vor allem bei kardiovaskulären Begleiterkrankungen eingesetzte Medikamente sind Glinide, Glitazone, GLP-1-Agonisten und DPP4-Hemmer. Blutdruck senkende Medikamente (Antihypertonika) werden eingesetzt, um Werte von 145 – 160 mm Hg zu erreichen; niedrigere Werte werden meist nicht angestrebt. Die Behandlung einer Fettstoffwechselstörung hat das Ziel, kardiovaskulären Komplikationen vorzubeugen (siehe hier). Welche Therapiestrategie gewählt werden sollte, ist individuell zu entscheiden, wobei ein Diabetologe einbezogen werden sollte. Die Behandlung hat die Folgen und Komplikationen des Diabetes zu berücksichtigen. Dazu siehe hier.
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Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
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Literatur