Thromboembolie

Artikel aktualisiert am 16. Mai 2019

Thromboembolie (auch Thrombembolie) bezeichnet ein Blutgerinnsel, dessen frische Spitze abgebrochen und mit dem Blut fortgeschwommen ist und sich in einem anderen Organ (wie der Lunge) festgesetzt hat. Es ist ein zusammenfassender Begriff für thrombotische und embolische Ereignisse. Zu ihnen gehören der Schlaganfall und der Herzinfarkt.


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Risiko für Thrombembolien

Das Risiko für thromboembolische Ereignisse steigt

Im Einzelfall ist die Indikation für eine prophylaktische Antikoagulation gegeben, speziell wenn bereits eine Thrombose, eine Embolie oder ein ischämisches Ereignis am Herzen (Herzinfarkt) oder im Gehirn (Schlaganfall) stattgefunden hat.

Hormonelle Antikonzeptiva und Thrombembolien

Hormonelle Antikonzeptiva erhöhen das Risiko für Thrombembolien geringfügig. In einer Studie wurde bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren das Risiko eines thrombembolischen Schlaganfalls und Herzinfarkts bei einer Äthinylöstradiolmenge von 20 µg um 0,9 und 1,7-fach erhöht, bei einer Menge von 40 µg um 1,3 und 2,3-fach erhöht gefunden. Gestagene spielten dabei keine risikoerhöhende Rolle. (1)N Engl J Med 2012; 366:2257-2266

Tumorbedingte Thromboembolien

Rezidivierende Thromboembolien sollten an einen bisher nicht erkannten Tumor (okkultes Neoplasma) denken lassen und eine Tumorsuche initiieren. Bei einer ersten Thromboembolie, bei der keine Prädisposition und kein auslösendes Ereignis gefunden wurde, ist die Wahrscheinlichkeit eines okkulten Neoplasmas (Tumor) offenbar nicht besonders hoch, so dass eine über eine Basis-Tumorsuche hinausgehende Diagnostik (z. B. durch eine (Ganzkörper-) CT-Untersuchung) gemessen an Aufwand und Patientenbelastung keinen Nutzen aufweist und nicht indiziert scheint. (2)N Engl J Med. 2015 Aug 20;373(8):697-704

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1N Engl J Med 2012; 366:2257-2266
2N Engl J Med. 2015 Aug 20;373(8):697-704