[vc_row][vc_column][vc_column_text]Sulfonylharnstoffe gehören zu den oralen Antidiabetika. Zu ihnen gehören Substanzen wie Glibenclamid (z. B. Euglucon ®, Maninil ®), Glibornurid (z. B. Glutril ®) oder Glimepirid (Amaryl ®). Sie haben eine Stellung in der Therapie des Diabetes mellitus Typ II, solange die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produzieren kann.


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Das Wichtigste


Kurzgefasst
Sulfonylharnstoffe sind Medikamente zur Behandlung der Zuckerkrankheit. Sie wirken über die Stimulierung der körpereigenen Freisetzung von Insulin. Bei Erschöpfung der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, in denen die Insulinproduktion stattfindet, lassen sie in ihrer Wirkung deutlich nach.

Sulfonylharnstoffe werden bis auf gelegentliche Nebenwirkungen vor allem des Magendarmtrakts gut vertragen. Es kann zu Unterzuckerungen und auf lange Frist zu einer Gewichtszunahme kommen.

 

Wirkung

Sulfonylharnstoffe wie Glibenclamid oder Glimepirid stimulieren die Insulinfreisetzung aus den ß-Zellen des Pankreas, steigern jedoch nicht deren Fähigkeit, Insulin zu bilden. Ihre Wirkung lässt mit der Leistungsfähigkeit der ß-Zellen nach; sie wirken bei ß-Zell-Erschöpfung nicht mehr. Ihre Wirkung beruht auf der Blockierung von Kaliumkanälen der ß-Zellen und einer Öffnung der spannungsabhängigen Kalziumkanäle. Dies führt zu einem Anstieg des intrazellulären Kalziums, was wiederum zu einer Insulinfreisetzung führt. Ihre Wirkung ist deutlich länger als die von Insulin-Sekretagoga (z. B. von Nateglinide). Sie eignen sich nicht zur Rekonstitution des ersten prandialen Insulinpeaks (vgl. Infos zu Insulin: „pulsatile Insulinsekretion“).

Ein neuer Wirkstoff, der ähnlich wie die Sulfonylharnstoffe die Insulinfreisetzung fördert, ist TAK-875, das über den Rezeptor für freie Fettsäuren an den Betazellen des Pankreas wirkt. (1)J Pharmacol Exp Ther. 2011 Oct;339(1):228-37

Anwendung

Sulfonylharnstoffe werden heute nicht mehr in erster Linie zur Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt. Sie haben ihre Bedeutung jedoch noch bei der Fortführung der Therapie gut oral eingestellter Diabetiker. Auf die Gefahr einer Hypoglykämie muss geachtet werden, beispielsweise bei hoher Dosierung und mangelhafter Nahrungszufuhr (z. B. im Rahmen einer akuten Gastroenteritis).

Nebenwirkungen

Sulfonylharnstoffe können bei zu hoher Dosierung zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen und es kann zu Magendarmbeschwerden kommen. Auf die Dauer bewirken sie eine Gewichtszunahme. Eher selten kommt es zu einer Erhöhung der Leberwerte.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 


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Literatur[+]