Die Orchitis ist eine Entzündung der Hoden, die meist durch eine Virusinfektion zustande kommt.

Ursachen


Am häufigsten entsteht sie im Rahmen von Mumps. Seltener sind Varicellen, eine infektiöse Mononukleose oder Coxsackieviren die Ursache. Eine bakterielle Genese ist selten, aber im Rahmen einer Tuberkulose, Lepra, Brucellose, Toxoplasmose oder Syphilis möglich. Eine tuberkulöse Orchitis kann von einer Nebenhodenentzündung begleitet sein und gehört zu den spät, oft erst nach mehreren Jahren auftretenden Organtuberkulosen.

Symptomatik

Die bei einer akuten Infektion auftretende Hodenschwellung ist u. U. äußerst schmerzhaft.

Chronische Entzündungen (wie bei einer Tuberkulose) sind weniger oder nicht schmerzhaft.

Die Symptomatik wird durch den Virusinfekt bestimmt (siehe z. B. unter Mumps) und beinhaltet praktisch immer ein allgemeines Krankheitsgefühl, oft Fieber und Gliederschmerzen. Eine Mumps-Orchitis tritt meist innerhalb von 4-7 Tagen nach der Parotisschwellung auf.

Bei einer Tuberkulose kann eine besondere klinische Symptomatik fehlen;

Differenzialdiagnosen

Zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen akuter Hodenschwellung und -schmerzen gehört die Hodentorsion. Eine nicht schmerzhafte Hodenschwellung kann durch einen Hodentumor (Hodenkarzinom) bedingt sein.

Diagnostik

Die Entwicklung einer entzündlichen Hodenschwellung im Rahmen von Mumps oder einer anderen Virusinfektion macht gleich eine infektiöse Orchitis sehr wahrscheinlich. Im Zweifel kann eine serologische Untersuchung (Serokonversion) oder ein direkter Virusnachweis die Ursache klären.

Bei einer schmerzarmen oder schmerzlosen Orchitis muss die Ursache durch weitergehende Untersuchungen gesucht werden (Sonographie der Hoden, Röntgenaufnahmen der Lungen, Laborwerte etc.).

Therapie

Bei viraler Genese bzw. einem weitgehenden Ausschluss einer bakteriellen Ursache werden nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID, z. B. Indomethacin, Ibuprofen) verwendet, um Schwellung, Schmerzen und virale Allgemeinsymptome zu mildern. Bei einer bakteriellen Genese werden Antibiotika, bei einer Tuberkulose Tuberkulostatika (siehe hier) verwendet.


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Verweise