Der Morbus Menetrier ist eine Riesenfaltengastritis. Typisch sind prominente Falten und eine Entzündung der Magenschleimhaut. Gelegentlich kommen Geschwüre (Ulcera) vor. Die Riesenfaltengastritis ist Ursache für einen Proteinverlust, der so ausgeprägt sein kann, dass er zu einem Eiweißmangel im Blut (Hypoproteinämie), insbesondere zu einem Mangel an Albumin (Hypalbuminämie) führt und Ursache für Ödeme ist. (1) 2010 Dec;59(12):1617-24. doi: 10.1136/gut.2010.220061. (2) 1984 Apr;100(4):565-70.

Entstehung


Die Ursache ist unbekannt. Eine Beteiligung des transformierenden Wachstumsfaktors wurde nachgewiesen. (3) 2016 Feb;40(1):e5-9. doi: 10.1016/j.clinre.2015.07.007.


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Symptomatik

Folgende Symptome kommen vor:

Die Symptomatik kann durch Folgen des Eiweißverlusts (inkl. des Verlusts von gerinnungsaktiven Proteinen) kompliziert und vielfältig werden. Es wurden Lungenödem, Gefäßverschlüsse und Thromboembolien beschrieben. (4) 1984 Apr;100(4):565-70.

Diagnostik

  • Endoskopie (Gastroskopie): die vergrößerten und verbreiterten Falten sind auffällig.
  • Histologie: die Untersuchung unter dem Mikroskop klärt die Diagnose.

Die Erkrankung ist abzugrenzen von Magenpolypen und Polyposis-Syndromen. In einer kleinen Studie an 22 Fällen wurden folgende Befunde in der Schleimhauthistologie erhoben: bei allen foveolare Hyperplasie, vermehrte Windungen und Erweiterungen der Schleimhautdrüsen, deutliche Verringerung der Anzahl der Parietalzellen. Bei 18/22 fand sich eine Verdickung der Lamina propria und der glatten Muskulatur sowie Ödeme. In mehr als der Hälfte der Fälle bestnd eine ausgeprägte Eosinophile in der Schleimhaut (11/22) sowie eine VErmehrung von Plasmazellen (12/22) in der Lamina Propria. (5) 2010 Dec;59(12):1617-24. doi: 10.1136/gut.2010.220061.

Therapie

Die Behandlung besteht im wesentlichen aus einer Behandlung der Entzündung und der assoziierten Geschwüre mit Säurehemmung durch PPI. Magendruck kann ggf. mit Prokinetika gebessert werden. Zur Behebung des Eiweißmangel ist eiweißreiche Kost sinnvoll. Wenn die Erkrankung fortschreitet und der Eiweißverlust nicht ausgleichbar ist, kommt ggf. eine Magenteilresektion in Betracht.

Die Hemmung des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors scheint eine Behandlungsperspektive darzustellen. Cetuximab und Somatostatin-Analoga vermögen in Einzelfällen, die operative Magenentfernung (Gastrektomie) zu vermeiden. (6) 2016 Feb;40(1):e5-9. doi: 10.1016/j.clinre.2015.07.007.

Verweise

Literatur[+]