Hepatitis-C-Diagnostik

Artikel aktualisiert am 15. Mai 2019


Indikationen für die Hepatitis-C-Diagnostik

Die häufigsten Indikationen für eine Diagnostik auf das Vorliegen einer Hepatitis C sind

In der Regel wird zunächst Anti-HCV bestimmt. Wenn der Befund positiv ist, wird eine PCR zum direkten Virusnachweis, zur Virustypisierung und zur Bestimmung des Virus-Load durchgeführt.


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Testmethoden

Es finden zwei Testmethoden zur Diagnostik der Hepatitis C Verwendung :

  • indirekte Tests: Nachweis von Antikörpern gegen Hepatitis C (anti-HCV)
  • direkte Tests: Nachweis von Virusbestandteilen (HCV-RNA-Nachweis, Core-Antigen (ein Surrogatmarker der Virusreplikation).

Antikörper-Suchtests der ersten Generation waren – besonders bei hohen gamma-Globulinkonzentrationen im Serum – oft falsch positiv. Tests der zweiten Generation basieren auf dem Nachweis von Antikörpern gegen ein rekombinantes HCV-Protein (C-100). Durch Einbeziehung weiterer viraler Antigene wurden Sensitivität und Spezifität des Tests verbessert (RIBA: recombinant immunoblot assay). Der RIBA ist als Basisdiagnostik auf HCV-Infektion anzusehen. Als einziger direkter Nachweis kommt eine PCR-Reaktion in Frage, die teuer, aber in Zweifelsfällen indiziert ist.

Das HCV produziert Polypeptidantigene aus der nichtstrukturellen Region (C100-3, NS3, NS4) und ein Core-Protein, die diagnostisch verwendet werden.

Die Anti-HCV-Tests der ersten Generation sind gegen C100-3 gerichtet (C100-Anti-HCV-Test). Sie sind häufig bei hohen gamma-Globulinkonzentrationen falsch positiv. Die Tests auf das Protein werden bei frischer Hepatitis C erst nach etwa 20 Tagen positiv.

Die Anti-HCV-Tests der zweiten Generation sind gegen NS3, NS4 und das core-Protein gerichtet (RIBA = recombinant immunoblot assay). Auch hier finden sich falsch positive Resultate bei Gammopathien, Autoimmunerkrankungen, falscher Lagerung, unspezifischen Rea ktionen mit Kontaminationen aus den Herstellungsverfahren. Es gibt Drittgenerationstests, die aber nicht mehr Sicherheit bringen. Die Zweitgenerationstests sind die Basis der HCV-Diagnostik.

Bestätigungstest

  • durch separaten Nachweis von NS3, NS4 und Core-Protein
  • durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion) direkter Nachweis der HCV-RNA

Indikation zur PCR auf HCV-RNA

  • NANB-Hepatitis
  • positiver Anti-HCV-Test und Frage der Infektiosität
  • HCV-Typisierung
  • Verlaufskontrolle bei alpha-IFN-alpha-Therapie
  • Verlaufskontrolle bei Immunkompromittierten (Pat. mit Lymphomen, Chemotherapie, HIV; Kinder von Anti-HCV-positiven Müttern, Dialysepatienten)

Praktischer Ablauf der Diagnostik

Bei Verdacht auf eine Hepatitis C wird in der Regel zunächst ein HCV-ELISA-Test durchgeführt; nach einer Erstinfektion wird er frühestens nach 4-6 Wochen positiv. Da er falsch positiv sein kann (z. B. bei hohen Immunglobulinspiegeln, nach EBV-Infektion oder bei einer Autoimmunkrankheit) erfolgt ein Bestätigungstest, wobei üblicherweise eine PCR auf HCV-RNA dient. Auf einen HCV-Immunoblot wird oft verzichtet, da er nicht zwischen infektiös und ausgeheilt unterscheidet.

Verweise

Fachinfos

Patienteninfos

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).