Angiotensin-Neprilysin-Hemmung bei Herzinsuffizienz

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Eine Angiotensin-Neprilysin-Hemmung wird bei Herzinsuffizienz als aussichtsreiche Therapieoption angesehen.

Die bisher erprobte Behandlung der Herzinsuffizienz mit verringerter Ejektionsfraktion (Pumpvolumen pro Herzschlag) basiert auf einer Hemmung der reaktiven Gegenregulation durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), wobei Enalapril als ACE-Hemmer seit vielen Jahren eine zentrale Rolle zukommt.

Ein neuer Therapieansatz ist die Kombination des Angiotensin-Rezeptor-Blockers Valsartan mit dem Neprilysin-Inhibitor Sacubitril. Sie hat in einer Studie (s. u.) hoch signifikante Vorteile bezüglich Krankenhausaufenthalte und Mortalität erbracht, so dass die Studie vorzeitig beendet wurde.


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Grundlage der Wirksamkeit

Neprilysin ist ein Enzym (eine Endopeptidase), welches eine Reihe endogener vasoaktiver Substanzen wie Bradykinin, die gefäßerweiternd und damit blutdrucksenkend wirken, abbaut. Neprilysin-Hemmer erhöhen die Wirksamkeit von Bradykinin durch Hemmung seines Abbaus. Sie verstärken damit seine blutdrucksenkende Wirkung.

Angiotensinrezeptor-Blocker (Angiotensin-II-Rezeptor1-Antagonisten, AT1-Blocker) (wie Valsartan) vermindern die Wirkung von Angiotensin bezüglich der Blutgefäßverengung. Sie führen zu einer Gefäßdilatation und zur Blutdrucksenkung. AT1-Blocker weisen weniger Nebenwirkungen auf als ACE-Hemmer; so führen sie z. B. zu weniger trockenem Husten und Angioödemen.

Die Kombination beider Prinzipien wurde schon früher in Tierversuchen als besonders wirksam zur Herzentlastung bei Herzinsuffizienz angesehen. (1)J Cardiovasc Pharmacol. 1998 Jan;31(1):116-25

Studienergebnisse

In einer Studie (2) N Engl J Med 2014; 371:993-1004 wurde die Kombination eines Neprilysin-Hemmers mit dem AT1-Antagonisten Valsartan gegen den ACE-Hemmer Enalapril getestet. Es wurden 8442 Patienten mit Herzinsuffizienz und einer Ejektionsfraktion von 40% oder geringer rekrutiert. Sie bekamen (doppelt verblindet) entweder 2×200 mg LCZ696 (Neprilysin-Inhibitor plus Valsartan) oder 2×10 mg Enalapril.

Zum Zeitpunkt der (vorzeitigen) Beendigung der Studie nach einer mittleren Behandlungszeit von 27 Monaten waren im LCZ696-Behandlungsarm 711 Patienten (17%) aus kardiovaskulären Gründen gestorben, im Enalapril-Arm dagegen 835 (19,8%).

Die LCZ-Gruppe wies eine um 21% geringere Zahl der Krankenhausaufenthalte, eine höhere Anzahl nicht ernsthafter Angioödeme sowie eine geringere Anzahl von Nierenfunktionsstörungen, einer Hypokaliämie und trockenem Husten auf als die ACE-Hemmer-Gruppe.

Die Kombination eines Neprilysin-Hemmers mit dem AT1-Antagonisten Valsartan erweitert damit die Behandlungsoptionen bei einer schwerwiegenden Herzinsuffizienz mit hochgradiger Einschränkung der Ejektionsfraktion.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur[+]