Somatostatin
Somatostatin ist ein Peptidhormon, das an vielen Orten im Körper produziert wird und als physiologischer Gegenspieler zahlreicher Hormone wirkt, so auch des Wachstumshormons Somatotropin. Es vermindert effektiv die Sekretion vieler Drüsen im Gastrointestinum, so auch die Magensaftproduktion oder die Pankreassekretion.
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Physiologie, Pathophysiologie
Die Bildungsorte: Somatostatin wird in verschiedenen Regionen des Körpers gebildet:
- in den D-Zellen der Inseln des Pankreas
- im Hypothalamus
- in der Wand von Magen und Darm
- in Nervenendigungen
Die Wirkungen: Somatostatin ist nicht nur Gegenspieler des Somatotropins (woran der Name erinnert), sondern auch anderer Hormone, wie Insulin, Gastrin, Cholezystokinin, Motilin oder TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon). Es senkt den Druck im Pfortaderkreislauf und hemmt die Motitlität des Magendarmtrakts sowie die Sekretion von Enzymen der Bauchspeicheldrüse und die Magensaftproduktion.
Indikationen
Aufgrund seiner Wirkungen wird Somatostatin bei folgenden Indikationen eingesetzt:
- Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt (z. B. Ulkusblutung, Ösophagusvarizenblutung)
- Akromegalie
- Karzinoid-Symptomatik
- Sekretionshemmung während einer Fistel-Therapie im Gastrointestinaltrakt
Somatostatin wird wegen der kurzen Halbwertszeit von wenigen Minuten als kontinuierliche Infusion verabreicht. Das synthetische Derivat Octreotid (z. B. Sandostatin®) hat eine Halbwertszeit für die Elimination von 1 ½ Stunden und kann auch subkutan oder als Kapsel verabreicht werden.