Kryptorchismus

Artikel aktualisiert am 4. Oktober 2023

Kryptorchismus ist eine Lageanomalien des Hodens. Er finden sich bei ca. 4% der Neugeborenen und geht auf Störungen des Dezensus testis (Wanderung des Hodens aus der Bauchhöhle in das Skrotum) zurück. Bei 2% geschieht dies noch im Laufe des ersten Lebensjahres, so dass erst danach ärtzlich eingegriffen werden sollte.


Ursachen

  • peritoneale Verwachsungen
  • testikulär hormonelle Störungen
  • fehlende Stimulierung der gonadotropen Hormone (FSH und LH aus dem Hypophysenvorderlappen

Pendelhoden

Der Pendelhoden ist eine Sonderform des Kryptorchismus, bei der Hoden manuell in das Skrotum verlagert werden kann, er aber wieder durch Kremasterkontraktionen oder verkürzten Samenstrang in den Leistenkanal hochrutscht. Eine Behandlung nur dann notwendig, wenn der Hoden öfters im Leistenkanal ist, als im Hodensack oder wenn der Hochstand Schmerzen bereitet.

Folge

Unbehandelt oder zu spät behandelt kann es zur Infertilität kommen, da die Umgebungstemperatur in der Leibeshöhle 3-4 Grad höher ist als im Skrotum. Ein einmal eingetretener Schaden ist irreversibel!

Ein unbehandelter Hodenhochstand geht mit einem erhöhten Malignitätsrisiko einher.
→ Siehe unter Hodenkarzinom.

Therapie

Wenn nach Abschluss des ersten Lebensjahres nicht beide Hoden im Skrotum palpabel sind, kann zunächst hormonelle Behandlung mit Choriongonadotropinen oder LH-RH-Analoga versucht werden. Wenn sie unwirksam ist, sollte vor Ende des zweiten Lebensjahres eine operative Orchidopexie (Fixierung des Hoden in der richtigen Position) vorgenommen werden.


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Verweise

 


Autor: PD. Dr. Konrad Buscher (s. Impressum)